Supermärkte wie Kaufland, Rewe und Co. sind die neuen Banken – zumindest was das Geldabheben angeht. Dadurch, dass immer mehr Bankautomaten abgeschafft werden, nutzen viele die Alternative an der Supermarktkasse, um an Bargeld zu kommen.
Doch für SIE wird das jetzt ein echtes Problem. Selbst HDE-Experte Ulrich Binnebößel findet das Ganze „untragbar“.
Kaufland, Rewe und Co.: Bargeld abheben wird zum Problem
Während vor allem junge Menschen immer häufiger digital bezahlen, gibt es noch viele ältere Menschen, die nicht auf ihr Bargeld verzichten wollen. Doch Bargeld-Fans – egal welchen Alters – haben immer mehr Schwierigkeiten, an die beliebten Scheine zu kommen. Problem: Immer mehr Bankautomaten werden abgeschafft. Doch gut, dass es Supermärkte wie Kaufland, Rewe und Co. gibt. Sie schließen sozusagen diese Lücke.
Wenn man als Kunde hier einkauft, kann man nämlich Bargeld abheben, fast so wie am Automaten oder bei der Bank seines Vertrauens. Und das funktioniert neben vielen Supermärkten auch bei Drogerien oder Baumärkten. Unterschiede gibt es bei den verschiedenen Geschäften nur beim geforderten Mindesteinkaufswerten und der Akzeptanz der üblichen Karten. Einheitlich dagegen ist die Obergrenzen von 200 Euro, mehr kann der Kunde nicht abholen.
Doch jetzt geraten die hohen Gebühren, die den Händlern entstehen, immer mehr in den Fokus. Darüber informiert auch der Handelsverband Deutschland (HDE) auf seiner Internetseite. Der HDE-Experte für Zahlungsverkehr, Ulrich Binnebößel, weiß, wie viel das insgesamt aufs Jahr gesehen den Handel kostet: „Im Jahr 2023 summierten sich die Gebühren auf 17,23 Millionen Euro. Tendenz steigend.“ Zudem sollen die Banken obendrauf noch eine Autorisierungsgebühr kassieren. Das seien noch mal 0,18% der Transaktionssumme.
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Der Handel ist sauer
Da ist es nachvollziehbar, dass er Handel darauf keine Lust mehr hat. Der HDE will daher, dass Banken und Sparkassen auf die Gebühren bei Kaufland, Rewe und Co. verzichten.
„Die Banken reduzieren vielerorts Automaten und Filialen. Der Handel übernimmt einen Teil der Aufgaben, auf die Kunden angewiesen sind. Das sollte auch etwas wert sein. Es ist untragbar, dass die Banken an einem Service verdienen, den sie nicht anbieten“, sagte Binnebößel gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.