Der Gardasee gehört für Urlauber zweifellos zu den beliebtesten Reisezielen in Italien. Mittlerweile werden rund um den größten See des Landes pro Jahr bereits mehr als 25 Millionen Übernachtungen gebucht. Auch neue strenge Verbote für Einheimische und Besucher können dem Reiz des Gardasees offenbar nichts anhaben (>> hier mehr erfahren).
Doch das idyllische Gewässer im Norden Italiens hat mit schweren Problemen zu kämpfen, die man beim entspannten Uferspaziergang kaum erkennen kann. Erst, wenn man den Blick unter die Wasseroberfläche wirft, erkennt man das ganze Ausmaß.
Große Sorge am Gardasee geht um
Forscher und Taucher haben genau das getan – und dabei spezifisch den nördlichen Teil des Gardasees unter die Lupe genommen. Das Ergebnis, das der TV-Sender „ORF Südtirol“ in einem Beitrag zeigt, ist besorgniserregend – denn nicht alle Tierarten, die dort leben, tun dem Ökosystem des Gardasees auch gut.
Bei vielen Krabben, Muscheln und sogar bei einigen Pflanzen handelt es sich nämlich tatsächlich um invasive Arten, berichtet die „Frankfurter Rundschau“ mit Bezug auf den TV-Beitrag, der mittlerweile nicht mehr in der ORF-Mediathek verfügbar ist.
Diese invasiven Arten vermehren sich in erschreckend hoher Geschwindigkeit – und sind drauf und dran, einige endemische Arten, die ausschließlich im Gardasee vorkommen, von dort zu vertreiben. Eine Katastrophe für das Ökosystem!
Ökosystem im Gardasee bedroht
Ein Beispiel für eine solche Tierart sorgte schon im vergangenen Jahr für Aufruhr: Von „Alien-Garnelen“ war bei „Südtirol News“ die Rede – gemeint war jedoch der gefräßige Rote Louisiana-Flusskrebs oder Rote Amerikanische Sumpfkrebs. Von den USA hat es die Art bis nach Norditalien geschafft – und kann Experten zufolge nur schwer bis gar nicht eliminiert werden. Die Hoffnung liegt hier nun auf Möwen, Reiher und diverse Fischarten, auf deren Speisekarte der invasive Krebs steht. Das löst das Problem zwar nicht komplett, aber könnte es zumindest eindämmen.
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Ähnlich viel Ärger macht die Quagga-Muschel, deren schädlicher Einfluss auf den Gardasee seit 2023 bekannt ist. Sie verbraucht in den Tiefen des Gewässers eine ganze Menge Sauerstoff, nimmt anderen Lebensformen die Nahrung weg – und hinterlässt am Seegrund zudem auch noch giftige Substanzen, die das immens wichtige Binden von Nährstoffen verhindert.