Wilde Tiere beim Futtern, gegenseitigen beschnuppern und herumalbern beobachten – das geht nur auf einer Safari oder eben im Zoo. Manche Tierliebhaber statten den Tierparks sogar mehrmals im Jahr einen Besuch ab. Auch eine Frau aus Karlsruhe wollte unbedingt nochmal in den Zoo, auch oder vor allem, weil sie sich darüber im Klaren war, dass es ihr letzter Besuch sein wird.
Denn die an Demenz erkrankte Frau war es ihr letzter großer Wunsch. Und der Zoologische Stadtgarten Karlsruhe machte für die ältere Dame sogar eine Ausnahme, die sie und ihre Tochter sehr berührten.
Frau besucht Zoo zum letzten Mal
Die Bilder und Erinnerungen vergangener Tage schwinden bei demenzkranken Personen von Zeit zu Zeit immer mehr. Doch manche Dinge scheinen so tief im Kopf verwurzelt zu sein, dass zumindest Teile der Erinnerung immer bleiben oder zumindest zeitweise immer wiederkommen.
++ Pfleger blicken ins Gehege – monatelang ahnte niemand im Zoo Duisburg etwas davon ++
Und wenn die ältere Dame inmitten von Tieren und der Natur ist, passiert etwas Magisches. „Sie hielt inne, beobachtete aufmerksam, stellte Fragen, erinnerte sich an frühere Besuche. Ihre Tochter erzählte, wie lebendig ihre Mutter in solchen Momenten wird – und wie viel dieser gemeinsame Tag ihnen beiden bedeutet“, berichtet das südbadische Team des Wünschewagens nach einem Zoo-Besuch im Juni auf Facebook.
Zoo Karlsruhe rührt mit Aktion
Bei bestem Wetter lauschte und beobachtete die todkranke Frau dem bunten Treiben der Tiere, dem Lachen der Kinder und dem Zwitschern der Vögel. Jeden Moment habe sie mit all ihren Sinnen aufgesogen. Ein besonderes Highlight sei jedoch die Gondoletta-Fahrt gewesen. In einem kleinen charmanten Boot wurde die Gruppe sanft über den See im Zoo geleitet.
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„Dank des mitfühlenden Zoopersonals wurde die Fahrt extra angehalten, sodass unser Fahrgast sicher einsteigen konnte. Dieser Moment der Rücksichtnahme und des echten Mitgefühls war für alle tief bewegend – ein Augenblick voller Würde und Wärme“, erinnern sie sich voller Wehmut zurück. Zum Abschluss lud der „Waffelmann“ die kleine Reisegruppe noch auf ein Getränk ein.
Glücklich und erfüllt ging es anschließend wieder zurück in die Einrichtung. „Es war wie ein kleines Stück Normalität. Einfach zusammen sein. Lächeln. Erinnern. Das war für uns beide das größte Geschenk“, so die Tochter nach dem Ausflug.