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Nach Zugunglück in Baden-Württemberg ++ Kripo ermittelt ++ Todesopfer identifiziert

Einen Tag nach dem Zugunglück in Biberach ermittelt die Kriminalpolizei. Ein erster Ursachenverdacht scheint sich zu bestätigen.

© Thomas Warnack/dpa

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Im baden-württembergischen Kreis Biberach ist am Sonntagabend (27. Juli) ein Regionalzug bei Riedlingen entgleist. Mehrere Waggons der Regionalbahn sprangen aus den Schienen und stürzten eine Böschung hinunter. Von 100 Insassen sollen mindestens 41 verletzt sein, zum Teil schwer. Drei Todesopfer sind zu beklagen: der Lokführer, ein Auszubildender und ein weiblicher Fahrgast.

Am Tag nach dem Unglück laufen die Ermittlungen weiter. Nun ist auch die Spurensicherung der Kriminalpolizei vor Ort. Alle Details liest du hier in unserem Liveblog.

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Kripo an der Unglücksstelle

Montag (28. Juli), 17.40 Uhr: Bahnstrecke bleibt vorerst gesperrt

Am Montagnachmittag teilte die Deutsche Bahn mit, die Behörden hätten die Strecke für die Bergung freigegeben. „Aktuell beginnt die Bergung mit Hilfe eines Spezialkrans.“ Das solle voraussichtlich bis Dienstagvormittag dauern. „Anschließend begutachtet ein Expertenteam die Strecke nach genauen Schäden“, heißt es weiter. Erst danach könne man abschätzen, wie lange die Strecke gesperrt bleibt. Es gibt Ersatzverkehr mit Bussen. 

15.10 Uhr: Bahn-Chef und Ministerpräsident vor Ort

Am Montagvormittag kamen Bahnchef Lutz und mehrere Politiker zur Unglücksstelle. „Die Bilder und Berichte, die wir alle gesehen haben und vor allem die Eindrücke, die wir alle zusammen heute Morgen hier gesammelt haben, gehen einem sehr nah und lassen einen betroffen und bestürzt zurück“, sagt der Konzern-Vorstandsvorsitzende und kämpft sichtlich mit den Tränen.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) dankt auch den Rettungskräften, die sehr schnell am Einsatzort gewesen seien und unter schwierigen Bedingungen Verletzte aus dem Zug gerettet hätten. Seine Gedanken seien bei den Angehörigen der Opfer: „Wichtig ist, dass wir heute mit allen, die davon betroffen sind, mittrauern, mitfühlen und einfach mitgehen mit dem schweren Schicksal, das sie erlitten haben.“ Allein der Rettungsdienst war nach DRK-Angaben mit etwa 300 Einsatzkräften vor Ort, davon 24 Notärzte.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) trauert um die beiden Kollegen, die ihr Leben im Dienst verloren haben. „Diese Tragödie erschüttert uns alle zutiefst“, sagt der EVG-Vorsitzende Martin Burkert laut Mitteilung.

12.00 Uhr: Todesopfer identifiziert

Es gibt weitere Details zu den Opfern der Tragödie. So sollen der 32-jährige Lokführer und ein 36-jähriger Auszubildender gestorben sein. Zudem kam eine 70-jährige Bahnreisende bei dem Unglück um.

10.30 Uhr: Spusi der Kripo ermittelt

Wie nun bekannt wurde, ist die Spurensicherung der Kriminalpolizei vor Ort, um den genauen Ablauf nachzubilden, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Noch ist unklar, ob der Fahrtenschreiber aus dem RE bereits geborgen wurde.

8.45 Uhr: Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung ermittelt

Die BEU hat am Morgen ebenfalls mit den Ermittlungen begonnen und den Vorfall als Unfall eingestuft. Sowohl die Polizei als auch die Staatsanwaltschaft hatten zuvor eine Fremdeinwirkung ausgeschlossen, daher müssen auch keine Schuld- oder Haftungsfragen geklärt werden. Der BEU geht es darum, die Eisenbahnsicherheit zu verbessern.

7.30 Uhr: Ursachenverdacht erhärtet sich

„Die Ermittlungen zum Unfallhergang sind noch nicht abgeschlossen“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung des Polizeipräsidiums Ulm, der Staatsanwaltschaft und der Landespolizei. „Mutmaßlich lief durch den Starkregen, der sich im Bereich der Unfallörtlichkeit ereignete, ein Abwasserschacht über. Das Wasser löste einen Erdrutsch im Böschungsbereich zu den Gleisen hin aus, was wiederum wohl die Entgleisung verursachte.“


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Demnach könnten Matsch und Geröll auf dem Gleis dafür gesorgt haben, dass der Regionalexpress entgleiste. (mit dpa)