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Tsunami-Alarm nach Erdbeben: Erste Entwarnungen ++ Japanerin (58) stirbt ++ Kreuzfahrt-Passagiere zurückgelassen

Tsunami-Alarm im Nordpazifik! Nach einem Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka zittern Japan und die USA vor Monsterwellen.

© IMAGO/ZUMA Press

Wetter: So entsteht eine Wettervorhersage

Tsunami-Alarm im nördlichen Pazifik! Nach einem heftigen Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka zittern die Menschen an der Ostküste Russlands, in Japan und an der Westküste der USA vor zerstörerischen Wellen.

Mit einer Stärke von 8,8 – so die Daten der US-Erdbebenwarte USGS – war das Erdbeben das stärkste seit der Fukushima-Katastrophe im März 2011. In vielen Ländern begann man bereits mit groß angelegten Evakuierungen.

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Tsunami-Alarm nach Erdbeben

19.40 Uhr: Kreuzfahrt-Passagiere an Land zurückgelassen

Am Mittwoch haben zwei Kreuzfahrt-Schiffe auf Hawaii in Konsequenz der Erdbeben ohne ihre Passagiere abgelegt. Eine Touristin machte in einem Video auf TikTok auf die dramatische Lage aufmerksam. Die ganze Geschichte kannst du hier nachlesen >>>.

16.37 Uhr: Moskau zieht erste Bilanz

Im Wesentlichen hätten die Gebäude dem Beben standgehalten, teilte der russische Zivilschutz mit. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, dass sich die erdbebensichere Bauweise auf Kamtschatka bewährt habe. Es gebe keine Opfer. Die Frühwarnsysteme hätten ordnungsgemäß funktioniert. Wo es Tsunami-Gefahr gegeben habe, seien die Menschen rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden, darunter auch 60 Urlauber an einem Strand.

Russische Experten hatten darauf hingewiesen, dass auf der für ihre seismologischen Aktivitäten berühmten Halbinsel seit langem ein solch schweres Erdbeben erwartet worden sei. Entsprechend seien die Vorbereitungen gewesen. 

13.03 Uhr: Frau stirbt in Japan, als sie sich in Sicherheit bringen will

Die japanische Wetterbehörde hat die Tsunami-Warnung infolge des schweren Erdbebens vor der russischen Halbinsel Kamtschatka für einige Gebiete entlang der Pazifikküste wieder herabgestuft. Die Warnungen für die nördliche Hauptinsel Hokkaido sowie die nordöstliche Region Tohoku bleibe dagegen vorerst bestehen, berichtete der Fernsehsender NHK unter Berufung auf die Behörde. Die Menschen sollten sich weiterhin in sicheren Gebieten aufhalten, hieß es.

Nach der Tsunami-Warnung ist in Japan tragischerweise eine Frau mit ihrem Auto von einer Klippe gestürzt und gestorben. Wie örtliche Medien unter Berufung auf die Rettungskräfte berichteten, soll die 58-Jährige in der Präfektur Mie zuvor eine Nachricht an ihre Familie geschickt haben, dass sie sich angesichts der Tsunami-Warnung auf den Weg in höher gelegene Gebiete machen würde. Vermutlich habe sie dabei das Lenkrad falsch bedient, hieß es. Das Auto sei etwa 20 Meter in die Tiefe gestürzt, hieß es. Die Frau starb im Krankenhaus.

11.28 Uhr: Erste Entwarnung auf Hawaii und den Philippinen

Die Tsunami-Warnung für die Hawaii-Inselgruppe ist herabgestuft worden. Trotzdem seien weiterhin starke Wellen an den Küsten möglich, hieß es von Behördenseite. Nun gelte ein Hinweis (advisory), der ausgegeben wird, wenn ein gefährliches Wetter- oder Wasserereignis eintritt. Es wird aber als weniger schwerwiegend eingestuft als es bei einer Tsunami-Warnung der Fall ist.

Auch die Philippinen haben am Nachmittag (Ortszeit) ihre Warnung vor einem möglichen Tsunami im Zuge des schweren Erdbebens vor der russischen Halbinsel Kamtschatka aufgehoben. Basierend auf den verfügbaren Daten der Meeresspiegelüberwachungsstationen seien keine signifikanten Meeresspiegelschwankungen oder zerstörerischen Tsunamiwellen registriert worden, teilte das örtliche Institut für Vulkanologie und Seismologie (Phivolcs) mit. Alle bisher herausgegebenen Empfehlungen für die Bevölkerung seien damit aufgehoben, hieß es.

Mehrere Länder Lateinamerikas mit Küsten am Pazifik gaben ebenfalls Warnungen vor Flutwellen heraus, darunter etwa Mexiko, Guatemala, Ecuador, Peru und Chile. 

10.47 Uhr: Niedrige Flutwellen bedeuten keine Entwarnung

An Japans Pazifikküste traf bereits eine mehr als einen Meter hohe Flutwelle ein. Auf Hawaii kamen Krawczyk zufolge erste, maximal einen Meter hohe Flutwellen an. Auch für die Philippinen, Indonesien, die Westküste der USA und Kanadas sowie die Länder der Pazifikküste Lateinamerikas wurden Tsunami-Warnungen ausgesprochen. 

Sollten die Flutwellen im Laufe des Tages verhältnismäßig niedrig ausfallen, bedeute dies aber nicht automatisch Entwarnung, sagte Charlotte Krawczyk, Direktorin der Abteilung Geophysik am GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung in Potsdam. Es gebe viele und teils starke Nachbeben, manche erreichten eine Stärke von 6. „Es ist nicht so, dass da schon Ruhe eingekehrt ist.“ Es habe vor etwa zehn Tagen bereits einen Erdbebenschwarm vor Kamtschatka gegeben, dann sei vorerst Ruhe eingekehrt, bis zu dem schweren Beben jetzt. „Das muss man beobachten“, sagte Krawczyk. 

9.32 Uhr: Maßnahmen in Japan treffen Urlauber

In Japan beeinträchtigt die Tsunami-Warnung infolge des schweren Erdbebens vor der russischen Halbinsel Kamtschatka den Verkehr – und das während der Hochsaison ausländischer Touristen. Der Straßen-, Bahn- und Flugverkehr sei teils unterbrochen, Fabriken mussten ihren Betrieb einstellen, meldete die japanische Wirtschaftszeitung „Nikkei“. So sei der Zugverkehr auf der Tokaido-Linie und der Yokosuka-Linie, die die Hauptstadt Tokio mit nahe gelegenen Städte verbinden, eingestellt worden, hieß es.

Auf der nördlichen Hauptinsel Hokkaido seien mehrere Bahnhöfe, darunter in der auch unter ausländischen Touristen beliebten Stadt Hakodate, geschlossen worden. Fahrgäste und Personal aus Bahnhöfen an der Küste seien evakuiert worden. Nach Angaben der Bahngesellschaften gab es zunächst keine Berichte über Verzögerungen im Betrieb des Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszuges. Die Behörden riefen die Menschen an der Pazifikküste des Inselreiches auf, sich auf Anhöhen in Sicherheit zu bringen. Als Folge waren Urlaubsstrände verwaist. Hunderte von 24-Stunden-Supermärkten schlossen ebenfalls vorübergehend

8.11 Uhr: Hawaii schließt alle Häfen

Die US-Pazifikinsel Hawaii hat als Reaktion auf den Tsunami-Alarm all seine Häfen geschlossen. Die Küstenwache wies Handelsschiffe, die Häfen ansteuern wollten, an, vor der Küste zu bleiben. Auf Hawaii, wo es gerade Abend ist, gibt es aktuell eine Tsunami-Warnung. Das lokale Fernsehen zeigte Live-Cams von Stränden, um mögliche Bewegungen zu beobachten.

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7.24 Uhr: Immer größere Flutwellen an Japans Küste

Videos im Netz zeigen die deutlich ansteigenden Flutwellen an der japanischen Küste. Wie der japanische Fernsehsender NHK berichtete, wurden an der Küste der nördlichen Präfektur Hokkaido sowie der Präfektur Iwate im Nordosten inzwischen Flutwellen mit einer Höhe von 60 Zentimetern registriert. Die Behörden haben Warnungen vor einem bis zu drei Meter hohen Tsunami ausgegeben.

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7.10 Uhr: Russische Behörden rufen Notstand aus

Russische Behörden haben in der fernöstlichen Region Sachalin für eine betroffene Inselgruppe im Pazifik den Notstand ausgerufen. „Im Bezirk Nordkurilen, wo sich heute ein Erdbeben und ein Tsunami ereignet haben, wurde der Notstand ausgerufen“, erklärte die Regierung von Sachalin am Mittwoch. Auf den nördlichen Kurilen hatten Tsunamiwellen Gebäude beschädigt und Überschwemmungen verursacht.

6.32 Uhr: Krisen-Stimmung in Japan und den USA

Die japanischen Behörden stuften ihre Tsunami-Warnung am Vormittag (Ortszeit) hoch: An der Pazifikküste drohten demnach bis zu drei Meter hohe Flutwellen, vor denen Anwohner in höher gelegenen Gegenden Schutz suchen sollten. Zudem wurden alle Arbeiter und Angestellten des Atomkraftwerks Fukushima evakuiert. Die japanische Regierung richtete einen Krisenstab ein. Ministerpräsident Shigeru Ishiba rief die Menschen auf, sich in höher gelegene Gebiete oder Evakuierungsgebäude zu begeben.

Das staatliche Tsunami-Frühwarnsystem in den USA sprach ebenfalls von Wellen von bis zu drei Metern Höhe, die die Küste des Tausende Kilometer vom Zentrum des Bebens entfernten Bundesstaats Hawaii kurz nach 7 Uhr am deutschen Morgen erreichen könnten. Küstenbewohner sollten die gefährdeten Gebiete sofort verlassen oder in mindestens zehnstöckigen Gebäuden Schutz suchen, hieß es. Außerdem sollten Schiffe auf Geheiß der US-Küstenwache die Häfen von Hawaii verlassen, um nicht von den Wellen an Land gespült zu werden. Auch für Alaskas Westküste wurde eine Tsunami-Warnung erlassen. Weiter entfernte Pazifikstaaten wie die Philippinen und Indonesien wappneten sich ebenfalls für drohende Flutwellen.


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Mittwoch, 30. Juli, 5.41 Uhr:

Laut der Russischen Akademie der Wissenschaften handelte es sich um das heftigste Erdbeben auf der Kamtschatka seit 1952. Mit weiteren Nachbeben sei noch etwa einen Monat lang zu rechnen, sie könnten Stärken von bis zu 7,5 erreichen. In der Regionalhauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski rannten laut Tass verängstigte Menschen barfuß ins Freie. Kleiderschränke stürzten um, Autos rutschten über wackelnde Straßen und ein Kindergarten-Gebäude wurde schwer beschädigt. Zeitweise sei das Strom- und Telefonnetz zusammengebrochen. (mit dpa)