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Kein Geld mehr vom Sparbuch? Sparkasse, Volksbank und Co. lehnen Auszahlung zum Teil ab

Das Sparbuch galt lange als Inbegriff der Sicherheit. Doch in der Realität sieht das oft ganz anders aus.

© IMAGO/Hanno Bode

Sparkasse, Volksbank, Postbank & Co. – das sind Deutschlands größte Banken

Das Sparbuch galt lange als Inbegriff der Sicherheit. Ohne großes Risiko konnten Kunden bei Sparkasse, Volksbank & Co. ihr Geld anlegen. Zwar gab es keine hohen Zinsen, dafür aber angeblich jederzeitigen Zugriff auf das Ersparte. Doch in der Realität sieht das oft ganz anders aus.

Ein Blick in die Vertragsbedingungen zeigt, dass monatlich höchstens 2.000 Euro abgehoben werden können. Wer größere Beträge benötigt, muss sein Sparbuch kündigen – das dauert drei Monate. Diese Einschränkung ist rechtlich abgesichert, denn sie gehört zu den Standardbedingungen, denen Kunden bei Vertragsabschluss zustimmen.

Sparbuch-Probleme bei Sparkasse, Volksbank & Co.

Besonders bei älteren, vergessenen Sparbüchern kann es zu Problemen kommen. Ein Beispiel aus 2020: Eine Frau wollte ein Sparbuch auflösen, das sie seit 1992 nicht mehr genutzt hatte. Doch ihre Bank verweigerte die Auszahlung. Der Grund: Das Ersparte, damals im fünfstelligen Bereich, war laut Bank bereits 1998 ausgezahlt worden.

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Das Oberlandesgericht Karlsruhe gab der Bank recht. Alle Transaktionen und die Kontoauflösung konnten nachgewiesen werden. Die Richter entschieden, dass allein die Vorlage eines nicht entwerteten Sparbuchs nicht genüge, um Ansprüche geltend zu machen.

Ein ähnlicher Fall wurde 2024 vor dem Landgericht Köln verhandelt. Eine Bankkundin forderte 12.567,89 Euro von ihrem Sparbuch zurück. Doch die Bank zahlte nur knapp 319 Euro aus. Nachweisen konnte das Geldinstitut, dass der Großteil des Guthabens bereits bei Kontoauflösung an die Kundin gegangen war. Schriftliche Bestätigungen der Bank wurden als Beweise anerkannt.


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Eigentlich sollten solche Situationen bald der Vergangenheit angehören. Denn viele Sparkonten haben inzwischen eine Online-Anbindung. Kunden können ihre Guthaben sowie alte Kontobewegungen immer besser nachvollziehen, berichtet „t-online.de„.

Sparbücher verlieren an Bedeutung

Zudem verlieren klassische Sparbücher an Bedeutung. Die niedrigen Zinsen und unflexiblen Konditionen sind nicht mehr zeitgemäß. Wer sein Geld sicher anlegen will, schaut sich zunehmend nach Alternativen um. Bei Sparkasse, Volksbank & Co. gehören Angebote wie Tagesgeldkonten inzwischen zu den moderneren Möglichkeiten. Doch auch hier gilt: Kleingedrucktes lesen, um Überraschungen zu vermeiden.

Mit der Digitalisierung und sinkender Beliebtheit von Sparbüchern dürften sich ähnliche Streitfälle in Zukunft immer seltener wiederholen – zur Beruhigung aller Beteiligten.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.