Turbulente Zeiten liegen hinter Edeka. An mehreren Standorten kam es immer wieder zu Protesten von Greenpeace-Aktivisten, die dem Unternehmen mangelnden Tierschutz und Greenwashing vorwarfen. „Edeka verspricht Tierwohl, verarbeitet in seinen eigenen Fleischwerken aber immer noch Billigfleisch. Edeka muss das schnell beenden“, lautet der konkrete Vorwurf von Christiane Huxdorff, Landwirtschafts-Expertin von Greenpeace (hier mehr dazu).
Aber auch mit der Albert Schweitzer Stiftung kam es zu einem öffentlichen Schlagabtausch. Ein Anti-Edeka-Spot sorgte im Netz für viel Aufsehen und Wirbel, während Edeka die Vorwürfe immer wieder abwehrte. Doch nun haben sich beide Parteien offenbar geeinigt und die Supermarkt-Kette macht Kunden ein großes Versprechen.
Edeka einigt sich auf höhere Tierschutzsstandards
Edeka und die Albert Schweitzer Stiftung haben sich auf höhere Tierschutzstandards bei der Supermarktkette geeinigt. Diese sollen im Rahmen eines 5-Punkte-Plans erfolgen. Das gaben beide Parteien nun in einem gemeinsamen Statement bekannt. Seit Juni 2025 gab es eine öffentliche Debatte darüber, wann seitens Edeka ein konkreter Plan für den Ausstieg aus den Haltungsformen 1 und 2 formuliert wird und welche Kriterien für die von der Stiftung geforderten höheren Tierschutzstandards bei Masthühnern erfüllt sein müssen.
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Nun gibt es eine Einigung: Bis Ende 2030 sollen Geflügelprodukte der Edeka-Eigenmarken nur noch aus Haltungsformen (3, 4 und 5) stammen – je nach entsprechender Warenverfügbarkeit. Dieser Ausstieg soll schrittweise erfolgen und ist an fünf Maßnahmen geknüpft. Eine weitere Maßnahme davon ist, dass künftig langsamer wachsende Geflügelrassen eingesetzt werden, die unter besseren Bedingungen gehalten werden können. Dabei will Edeka an der RSPCA-Positivliste beziehungsweise auf eine mit dem Deutschen Tierschutzbund und anderen Stakeholdern in der Haltungsform erarbeitete Positivliste zurückgreifen, die Parameter zu Aspekten von Tierwohl und Tiergesundheit festlegt.
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Ebenfalls hat sich der Edeka-Verbund dazu verpflichtet, sich für eine stetige und wissenschaftsbasierte Weiterentwicklung der Haltungsform-Kriterien im Bereich Masthühner und Puten einzusetzen. Die Fortschritte sollen regelmäßig mit der Öffentlichkeit geteilt werden. Bereits jetzt wird nach Angaben des Unternehmens bei allen Geflügelbetrieben, die Edeka beliefern – bis auf einen kleinen Bio-Betrieb – die mehrstufige CO2-Betäubung eingesetzt. Bis Ende 2027 soll das in ausnahmslos allen Betrieben der Fall sein.




