Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel herrscht ein ewiger Preiskampf zwischen Discountern und Supermärkten. Lidl, Aldi, Rewe, Kaufland, Edeka – sie alle versprechen Kunden das bestmögliche Preis-Leistungs-Verhältnis, um mehr potenzielle Käufer anzulocken als die Konkurrenz.
Dass das teilweise einen wahren Domino-Effekt auslösen kann, zeigte sich in den vergangenen Wochen – als beispielsweise Lidl seine Butterpreise senkte und nur Stunden später Aldi & Co. nachzogen (>> hier mehr erfahren). Im Frühjahr war zudem bei vielen Discountern und Supermärkten von „dauerhaften Preissenkungen“ die Rede.
Jetzt hat sich die gemeinnützige Verbraucherschutzorganisation „Foodwatch“ eben genau diese Preissenkungen genauer angeschaut – und kommt zu einem bitteren Ergebnis.
Verbraucherschützer entlarven Lidl, Aldi & Co.
Im Frühjahr veröffentliche Aldi Nord eine Liste mit 93 Produkten, die von nun an dauerhaft reduziert werden sollten. Foodwatch überprüfte daraufhin Ende September die „Tiefpreis-Highlights“ auf der Website des Discounters – und fand darin nur noch vier (!) Artikel aus der Frühjahresliste. Andere Märkte wie Lidl oder Rewe werben weiter mit großen Preissenkungen, verraten aber (praktischerweise) nicht konkret, um welche Artikel es dabei geht.
Ein weiterer Kritikpunkt von Foodwatch: Bei vielen der reduzierten Artikel handelt es sich nicht gerade um die gesündesten Lebensmittel – stattdessen gibt es Süßigkeiten, Alkohol oder Fertiggerichte zum Billigpreis. Obst und Gemüse dagegen wird kaum reduziert.
Preise höher als vor drei Jahren
Besonders frustrierend für Kunden dürfte jedoch der abschließende Preisvergleich sein, den die Verbraucherschützer vornehmen. Ein vollgepackter Standard-Warenkorb bei Aldi für einen Wocheneinkauf kostet mittlerweile im Schnitt rund 35 Prozent mehr als noch 2022.

