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dm verkündet Medikamenten-Pläne – Apotheken reagieren deutlich: „Unersetzbar“

dm ist in Sachen Medikamenten auf dem Vormarsch. Doch was halten die Apotheken vom neuen Lieferkonzept?

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Immer wieder will dm einen draufsetzen! So jetzt auch mit seinem hauseigenen Lieferservice für Medikamente (diese Redaktion berichtete >>>). Damit macht man nicht nur medizinischen Online-Anbietern wie Shop-Apotheke und DocMorris klare Konkurrenz.

Denn auch „normale“ Apotheken schauen jetzt ganz genau auf die neuen Pläne des Drogerie-Riesen. Wir haben bei der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände nachgehakt. Und hier lehnt man das neue Drogerie-Konzept ganz klar ab.

dm auch hier auf dem Vormarsch

dm bringt jetzt ordentlich Unruhe ins Apotheker-Geschäft. Noch in diesem Jahr soll die hauseigene Versand-Apotheke starten. So könnten sich Kunden schon bald rezeptfreie Arzneien direkt vor die eigene Haustür bestellen.

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Doch was halten Apotheker von dem neuen Konzept? Auf Nachfrage bei der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V. (ABDA) heißt es vom Vorsitzenden Thomas Preis: „Arzneimittel sind besondere Produkte, die einer fachkundigen Beratung bedürfen. Diese Beratung bekommt man im persönlichen Gespräch in der Apotheke. Das ist unersetzbar.“ Einen Preisvorteil sieht der Experte darüber hinaus für Kunden nicht, da die Preise für nicht verschreibungspflichtige Arzeimittel „schon seit zwei Jahrzehnten in Deutschland frei“ sind. Auch gibt der ABDA-Vorsitzende die Bezugsquellen von dm zu bedenken.

Experte kritisiert Krankenkassenbeiträge

Immerhin stimmt Preis der Kritik von dm-Chef Christoph Werner zu, dem zufolge das Gesundheitssystem einen fundamentalen Wandel brauche. Dieser habe laut dem Experten allerdings schon begonnen. „Seit mehreren Jahren führen Apotheken Grippe- und Coronaimpfungen durch. Mit dem neuen Apothekenreformgesetz kommen noch weitere Impfungen hinzu. Im Gesetz ist auch vorgesehen, dass Apotheken weitere Präventions- und Früherkennungsmaßnahmen anbieten sollen.“



Thomas Preis wünscht sich, dass Krankenkassenbeiträge künftig für eine bessere Gesundheitsversorgung genutzt würden und nicht mehr, um versicherungsfremde Leistungen zu finanzieren. Dazu gehöre auch ein „gutes wohnortnahes Apothekennetz“.