Der Lebensmittel-Einzelhandel in Deutschland ist umkämpft wie kaum ein anderer in Europa. Lidl, Aldi & Co. brechen eine Preis-Schlacht nach der anderen vom Zaun. Vor wenigen Wochen unterboten sich die beiden Discounter-Riesen in mehreren Runden bei Butter (>>> wir berichteten), aktuell passiert dasselbe bei Kaffee (>>> hier die Einzelheiten).
Doch nicht nur bei Lebensmitteln mischen Lidl, Aldi, Netto, Penny & Co. den Markt auf. Lidl zum Beispiel liebäugelt zum Beispiel (ebenso wie dm) damit, den etablierten Versandapotheken Konkurrenz zu machen. Während dieser Vorstoß noch Zukunftsmusik ist, haben die Discounter das bei Handy-Tarifen längst geschafft.
Lidl, Aldi & Co. mischen nicht nur den Lebensmittelhandel auf
„Dein Mobilfunkanbieter zieht dich wahrscheinlich über den Tisch“, sagt der bekannte Verbraucherschützer Ron Perduss in unserer Reihe „DER WESTEN klärt auf“ – und nimmt damit vor allen die großen Telekommunikationskonzerne Telekom, Vodafone und O2 ins Visier. Aber wieso ziehen sie angeblich ihre Kunden über den Tisch? „Weil du viel zu viel bezahlst für deinen Handy-Vertrag“, legt Perduss nach.
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Tatsächlich: Handy-Tarife von Lidl, Aldi & Co. gibt es bereits für 7, 8 oder 10 Euro im Monat – und damit deutlich günstiger als die meisten Verträge bei Telekom, Vodafone und O2. Denn die Discounter gehen beim Mobilfunk ähnlich vor wie bei ihren Lebensmittel-Eigenmarken. Diese Produkte kommen häufig aus den Fabriken der großen Marken, stehen diesen qualitativ oft in nichts nach – nur Design und Verpackung sind anders. Das klappt bei Handy-Tarifen genauso. Da steht zum Beispiel Lidl drauf, aber es steckt Vodafone drin. Konkret heißt das dann: Bei Vodafone gibt es einen Prepaid-Tarif mit 15 Gigabyte (GB) Datenvolumen für 9,99 Euro, bei Lidl sind 25 GB für 8,99 zu haben.
Es müssen nicht die teuren Tarife von Telekom, Vodafone & Co. sein
Es gibt in Deutschland keine anderen Mobilfunknetze als die von Telekom, Vodafone, O2 – und neuerdings auch von 1&1 (noch im Aufbau), betont Verbraucherschützer Ron Perduss und erklärt: „Die Discounter-Angebote funktionieren genau in diesen Netzen.“ Auf den Webseite muss man oft etwas suchen, um dies herauszufinden, aber Fakt ist: „Aldi Talk“ und „NettoKOM“ nutzen das Netz von Telefonica/O2, „Lidl Connect“ kooperiert mit Vodafone, „Penny Mobil“ hingegen mit der Telekom.
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So wie die Lidl-Erdnüsse von Ültje stammen und das Aldi-Weißbrot von „Golden Toast“ (Quelle: Markendetektive), so funken die jeweiligen Discounter-Mobilfunk-Tarife eben in den Netzen von und Vodafone. Und dabei müssen die meisten Kunden auch keine Abstriche machen. Telefonieren, Whatsapp, Internet, Social Media, vielleicht ein bisschen Youtube – alles kein Problem.
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Genauer hinschauen müssen Kunden erst bei speziellen Bedarfen und Zusatzleistungen. Zum Beispiel gibt es Multi-Sim-Karten, mit denen Handy und Smartwatch über denselben Tarif und mit derselben Rufnummer laufen, meist nicht beim Discounter, sondern nur bei Telekom, Vodafone & Co. Mitunter sind die Discounter-Tarife auch bei der Datenübertragung gedrosselt. Doch 50 MBit/Sekunde und drei, vier Gigabyte Datenvolumen reichten in der Regel aus, wenn das Handy nicht den Streaming-TV und den Gaming-PC ersetzen soll.
Wichtiger ist da schon dieser Tipp von Ron Perduss: „Die Netzqualität musst du vorher mal checken an deinem Wohnort und deinem Arbeitsplatz.“ Denn die Abdeckung ist bei Telekom, Vodafone, O2 sowie 1&1 nicht überall gleich gut. So wie es ja auch nicht in jedem Stadtteil Filialen von Lidl, Aldi, Netto und Penny gibt. Weitere Einzelheiten erfährst du in dem Video, das hier im Artikel eingebaut ist.
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Ron Perduss (mehr als 325.000 Follower auf Social Media) zählt zu den gefragtesten Experten für Finanz- und Verbraucherthemen in Deutschland. In unserer Video-Reihe „DER WESTEN klärt auf“ verrät dir der ausgebildete Bankkaufmann und mehrfach ausgezeichnete Journalist, wie du Geld sparst, zu deinem Recht kommst, deine Gesundheit schützt oder üblen Tricks und Täuschungen aus dem Weg gehst. Ob beim Online-Shopping, auf dem Kreuzfahrt-Schiff, im Urlaubshotel oder eben auch in Geschäften wie Lidl, Aldi & Co.




