Marken wie „Coca-Cola“, „Milka“, „Barilla“ oder „Weihenstephan“ stehen für Qualität – zumindest glauben das viele Verbraucher. Doch eine spannende SWR-Reportage zeigt jetzt: Oft steckt hinter teuren Markenprodukten einfach ein cleveres Marketing.
Tatsächlich schneiden die günstigen Eigenmarken von Rewe, Kaufland & Co. nicht nur genauso gut ab, sondern sind in manchen Fällen sogar überlegen. Ob Müsli oder Schokolade – die preiswerten Alternativen punkten mit besseren Zutaten und günstigen Preisen.
Rewe Kaufland & Co.: Wenig Unterschiede bei Eigenmarken
Die große Überraschung: Zu oft unterscheiden sich Marken- und Handelsprodukte kaum – oder gar nicht. Das SWR-Team begleitete die Entwickler der App „MarkenDetektive“ zu einem vermeintlichen Milchproduzenten in Gröbenzell. Doch an der angegebenen Adresse fanden sie nur ein Wohnhaus. Die Wahrheit? Der Schmand im Edeka-Regal und einer aus der Eigenmarke stammen beide von der Andechser Molkerei. Der Unterschied liegt im Preis: Hier 1,99 Euro, dort 99 Cent, schreibt die Münchner Abendzeitung.
Das ist kein Einzelfall. Selbst bei Semmeln, Keksen oder Knäckebrot sind die günstigeren Alternativen oft echte Zwillinge der Markenprodukte. Die hohen Preisdifferenzen resultieren laut Hermann Sievers, Ex-Marketingleiter von Edeka, aus cleverer Kosteneffizienz. Maschinen laufen durchgehend, und die Logistik wird optimiert: Nehmen Rewe, Kaufland & Co. Eigenmarken in den Lkw, senkt das die Gesamtkosten.
Preiskampf bei Rewe, Kaufland & Co.
Doch wie viel können Familien wirklich sparen? Eine Testfamilie verzichtete einen Monat lang auf Markenware und sparte satte 33 Prozent. Im SWR-Experiment hingegen ergab sich sogar eine Ersparnis von 50 Prozent – unabhängig davon, ob im Korb Produkte von Aldi oder Rewe lagen. Der Preis für Eigenmarken bleibt bei allen großen Ketten identisch.
Sind solche Preisgleichheiten etwa abgesprochen? Das Bundeskartellamt verbietet solche Praktiken. Marktexperten wie Hanna Schramm-Klein nennen andere Gründe: „Handelsunternehmen beobachten sich gegenseitig, wer welchen Preis setzt und versuchen, gleich positioniert zu sein, weil sie wissen, dass die Kundinnen und Kunden Preise vergleichen.“
Eigenmarken überzeugen im Test
Doch wie gut sind die günstigen Alternativen? Eine süße Überraschung gab’s im Schokoladentest: Die Tafeln von Aldi überzeugten am meisten, während Milka und Ritter Sport nur die Plätze zwei und drei belegten. Ähnlich enttäuschend schneiden Markenprodukte bei Spülmaschinen-Tabs ab. Hier landeten Eigenmarken von Rewe, Kaufland & Co. klar auf den vorderen Plätzen, während Finish und Somat schwächelten.
Die Handelsriesen wie Rewe, Kaufland & Co. üben großen Druck auf die Hersteller aus. Günstige Eigenmarken müssen Bestnoten bei Tests abliefern, sonst sind sie schnell wieder aus den Regalen verschwunden. Das lässt die Produzenten zittern – ihre Verträge laufen oft nur für sechs Monate.
Eine spannende Hilfe für Sparfüchse bietet die App MarkenDetektive. Einfach Barcode scannen und sehen, ob das teure Markenprodukt einen günstigeren Zwilling hat. Rewe, Kaufland & Co. machen es möglich: So kann jeder ganz einfach sparen – und dabei sogar oft die bessere Qualität genießen.
Die Reportage „Die Wahrheit über Eigenmarken„ kannst du in der ARD-Mediathek ansehen.
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