In den vergangenen Jahren hat sich die Lebensmittelindustrie massiv verändert. Durch die immer höher werdenden Produktions- und Personalkosten werden kleinere Unternehmen und Betriebe mehr und mehr in die Ecke gedrängt. Große Ketten wie Rewe, Edeka & Co. profitieren hingegen davon.
Das lässt sich auch bei Wein und Bier ablesen – hier zieht die Preisspirale immer mehr an. Verbraucher müssen immer tiefer in die Tasche greifen. Die steigenden Kosten und Preise werden kleinen Unternehmen zum Verhängnis, während Rewe, Edeka und Co. etwaige Schwankungen und vor allem Kostenanstiege ausgleichen können.
Deutlicher Marktvorteil für Rewe, Edeka & Co.?
Zum Feierabend, auf der Familienfeier oder auf dem örtlichen Stadtfest: Wein und Bier sind bei den Deutschen weiterhin beliebt – trotz der steigenden Preise. Das lässt sich schon in den Supermärkten ablesen. Bei dem Online-Supermarkt Knuspr ist der durchschnittliche Weinpreis von September 2024 bis September 2024 um mehr als fünf Prozent gestiegen. Die Bierpreise stiegen im selben Zeitraum um knapp vier Prozent an.
Es sind Zahlen, die die Preisentwicklung in den vergangenen Monaten deutlich machen. „Die Preisentwicklung betrifft den gesamten Weinmarkt – stationär wie online. Alle entlang der Wertschöpfungskette spüren den Druck, weil Produktions- und Personalkosten weiter steigen und Verbraucher:innen insgesamt zurückhaltender konsumieren“, betont Nina Gerhardt, Chefeinkäuferin bei Knuspr, auf Nachfrage dieser Redaktion.
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„Für den stationären Handel heißt das: Wer mit seinem Angebot punkten möchte, muss Erlebnis, Beratung und Vertrauen in den Mittelpunkt stellen – Preis allein reicht nicht mehr. Der Online-Handel profitiert dagegen von Transparenz, Komfort und der Möglichkeit, ein breiteres, kuratiertes Sortiment anzubieten, das gezielt auf individuelle Vorlieben eingeht“, so Gerhardt weiter. Dies zwingt vor allem kleiner Unternehmen und einzelne Verkaufsläden mehr und mehr in die Knie.
Winzer legt angespannte Situation dar
Für die gesamte Industrie ist die Situation „sehr herausfordernd“, macht Marc Weinreich deutlich. Weinreich betreibt ein eigenes Weingut in Rheinhessen, kennt sich also bestens mit der Entwicklung innerhalb der Weinindustrie bestens aus. „Unter diesem steigenden Konkurrenzdruck können viele Betriebe kaum noch kostendeckend wirtschaften“, betont Weinreich. Und doch erwarten große Handelsketten stabile oder sogar sinkende Endverbraucherpreise. Dies wäre schlichtweg nicht möglich.
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„Deshalb ist es wichtig, Verbraucher:innen für faire Preise zu sensibilisieren: Qualität, Nachhaltigkeit und Regionalität haben ihren Preis – und das sollte sich auch im Regal widerspiegeln“, fordert er. Diese Worte richten sich wohl vor allem in Richtung der Großhändler wie Rewe, Edeka & Co.




