Was für ein Schreck unmittelbar nach dem Einkauf: In einer Lidl-Filiale bei Lublin in Polen kaufte eine Kundin frischen Rucola für ihr Abendessen. Zu Hause erlebte sie dann eine echte Überraschung. In der Verpackung hatte sich ein blinder Passagier versteckt: ein winziger Gecko.
Ein besonderer Fund bei Lidl
Der Gecko, von der Finderin „Mr. Bean“ getauft, muss eine gewaltige Odyssee hinter sich gehabt haben. Experten vermuten, dass das Tier während der Salaternte in einem südlichen EU-Land wie Italien oder Kroatien unabsichtlich eingepackt wurde. Anschließend sah der kleine Flüchtling sich Kühlschranktemperaturen ausgesetzt und überlebte so eine abenteuerliche Reise von mehreren tausend Kilometern.
Tierexperte Bartlomiej Gorzkowski von der Stiftung Epicrates erklärt: „Die niedrigen Temperaturen haben dem kleinen Reptil das Leben gerettet.“ Geckos fahren bei niedrigen Temperaturen ihren Stoffwechsel runter, ähnlich wie zum Beispiel Igel es beim Winterschlaf machen. Durch den verlangsamten Stoffwechsel überlebte der Gecko ohne Nahrung und Wasser.
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Jetzt wird der unfreiwillige Lidl-Mitarbeiter in einem sterilen Terrarium behandelt. Laut Gorzkowski gibt es keinen akuten Grund zur Sorge um die Gesundheit des reisefreudigen Geckos, doch genaue Tests stehen noch aus: „Wir sind aber optimistisch.“

Lidl entschuldigt sich für „Einzelfall“
Lidl hat den Vorfall gegenüber der polnischen Zeitung „Fakt“ bestätigt. Dabei entschuldigte sich die Unternehmenssprecherin Aleksandra Robaszkiewicz ausdrücklich bei der Kundin. Sie betonte, dass Lidl entlang der gesamten Lieferkette großen Wert auf Sicherheit und Qualität lege. Der Vorfall werde geprüft, doch ohne konkrete Angaben zur Lieferung sei eine eindeutige Zuordnung schwierig. Es handele sich um einen „Einzelfall“.
Kunden sollten gerade bei Lebensmitteln aus dem Ausland wachsam sein, warnte die Stiftung Epicrates. Etwa zwölfmal jährlich erhalte die Stiftung Berichte über solche „blinden Passagiere“. Lidl versicherte, dass regelmäßige Kontrollen in unabhängigen Labors durchgeführt werden, um solche Vorfälle zu verhindern.
Und wie geht’s „Mr. Bean“? Der Gecko wird derzeit weiter medizinisch versorgt. Sein Zustand verbessert sich Tag für Tag. „Als die Lidl-Kundin ihren Salat zubereiten wollte, hatte sie zum Glück noch kein Essig und Öl über den Rucola gegossen“, teilt die Stiftung Epicrates augenzwinkernd bei Facebook mit. Das hätte „Mr. Bean“ wohl nicht überlebt.
Und allmählich ist der kleine Kerl in Polen fast so bekannt wie sein britischer Namensvetter.

