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Energiekrise: Irre Heiz-Aktionen sind Gefahr für Leib und Leben – Experte mit deutlicher Warnung

Um aufgrund der aktuellen Energiekrise Heizkosten zu sparen, begeben sich manche Menschen in Lebensgefahr. Ein Experte erklärt, worauf du achten musst!

Energiekrise: Manche Menschen bringen sich in akute Lebensgefahr, um Heizkosten zu sparen!
© IMAGO / Zoonar

So heizt und lüftet man die Wohnung richtig

Mit dem korrekten Belüften der Wohnung, kann man Heizkosten einsparen. Wir zeigen Tipps, wie man die eigenen vier Wände richtig heizt und lüftet.

Aufgrund der aktuellen Energiekrise wird alles immer teurer. Vor allem Lebensmittel- und Energiepreise schnellen in die Höhe. Um Heizkosten zu sparen, bringen sich Menschen teilweise aber sogar in Lebensgefahr.

So versuchte sich eine Großfamilie mit einem Grill in der Wohnung zu wärmen. Die Folge: Neun Angehörige mussten daraufhin mit Kohlenmonoxidvergiftungen ins Krankenhaus. Ein Experte erklärt dir, wie du auf gar keinen Fall heizen solltest und gibt dir Tipps fürs Energiesparen!

Energiekrise: Diese Alternativen sind brandgefährlich

Im niedersächsischen Ammerland wollte sich eine Familie mithilfe eines Grills aufwärmen. Wie eine Polizeisprecherin berichtete, wurden zwei Kinder sogar ohnmächtig. Die Betroffenen klagten über Schwindelgefühle, Übelkeit und Atemnot. Kein Familienmitglied sei aber in einem lebensbedrohlichen Zustand, so die Sprecherin.

Die Verbraucherzentrale Brandenburg mahnt ganz eindringlich: „Keine offenen Feuer in der Wohnung beispielsweise in einem Grill. Es besteht Lebensgefahr durch eine Kohlenmonoxidvergiftung.“

Auch das Heizen mit Kerzen oder Teelichtöfen kann brandgefährlich werden. Eine Familie in Saarbrücken zündete Kerzen an, da der Strom abgestellt wurde. Ein Brand entstand – vier Kinder starben an einer Rauchgasvergiftung. Ursache für den Brand war nach Meinung der Experten ein Teller mit den Resten einer Kerze, der als alternative Lichtquelle dienen sollte.

Joshua Jahn von der Verbraucherzentrale Brandenburg weist im Gespräch mit dieser Redaktion auf die Gefahr solcher alternativen Heiz- und Lichtquellen hin. Ein Teelichtofen sei deutlich teurer als die Nutzung der normalen Heizung und gefährlich. „Es kann dabei zu einem Wachsbrand kommen, der nicht mehr mit Wasser gelöscht werden kann, der Ton- oder Terrakottatopf kann sich so stark aufheizen, dass bei Berührung Verbrennungsgefahr besteht“, schlägt Jahn gegenüber dieser Redaktion Alarm. Auch verschlechtere es die Raumluft, da Sauerstoff verbraucht wird – das könne zu einer Kohlenmonoxidvergiftung führen.

Energiekrise: Auch hier besteht Brandgefahr

Es gibt noch weitere Heiz-Alternativen, auf die Verbraucher nicht oder nur bedingt zurückgreifen sollten. Bei einem Heizlüfter wird kühle Luft in das Gerät gesaugt, durch Heizdrähte erhitzt und mit einem Ventilator die erwärmte Luft im Raum verteilt. Die Verbraucherzentrale rät von der Nutzung allerdings ab. „Die Betriebskosten sind etwa dreimal so hoch wie bei einer normalen Heizung und es besteht Brandgefahr, wenn mehrere Geräte über eine Mehrfachsteckdose betrieben werden“, erklärt Jahn.

Auch Kaminöfen, die nach längerer Zeit wieder in Betrieb genommen werden sollen, bergen ein gewisses Risiko. „Wenn der Schornstein durch ein Vogelnest oder anderweitig verschlossen ist, kann das lebensgefährlich sein“, mahnt Jahn. Auch durch Risse im Schornstein könne das umliegende Gebälk oder Möbel in der Nähe Feuer fangen oder zur Verbreitung gefährliche Gase in der Wohnung führen. Der Tipp vom Experten: „Ein alter Kaminofen sollte unbedingt durch einen Schornsteinfeger kontrolliert werden.“

Ein weiteres gesundheitliches Risiko für Bewohner besteht bei Schimmelbildung. „Die Temperatur in Wohnräumen sollte nicht dauerhaft unter 16 Grad fallen“, erklärt der Experte der Verbraucherzentrale weiter im Gespräch.

Energiekrise: So kannst du Heizkosten sparen

Doch wie geht man nun als Verbraucher vor, um Heizkosten zu sparen? Gibt es überhaupt mögliche Heiz-Alternativen? Denn auch die Empfehlung der Verbraucherzentrale Brandenburg lautet „sparen, sparen, sparen“.

„Kurzfristig ist das einfachste und effektivste Mittel, die Heizung ein kleines bisschen runterzudrehen, da jedes Grad weniger etwa sechs Prozent der Heizkosten einspart“, erklärt Jahn. Aus Sicht der Verbraucherzentrale sei auch wichtig, das Thermostat an der Heizung richtig einzustellen, keine Möbel oder Vorhänge davor zu haben und die Heizung regelmäßig zu entlüften. Diese und weitere Tipps zum Heizkosten sparen findest du auf der Website der Verbraucherzentrale.


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Mittel- und langfristig helfe aber eigentlich nur die Investition in eine bessere Wärmedämmung und der anschließende Austausch der Heizung. „Von Alternativen wie Heizlüftern oder Teelichtöfen raten wir entschieden ab, da diese deutlich teurer im
Gebrauch und teilweise auch noch brandgefährlich sind“, betont Jahn noch einmal.