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Döner-Debakel von Steinmeier: Jetzt düpierte ihn auch noch Erdogan – „Treffer, versenkt“

Döner-Diplomatie endet im Fiasko. Es gab viel Hohn für Frank-Walter Steinmeier bei seinem Besuch in der Türkei. Erdogan nutzte die Chance!

Steinmeier und sein Döner-Debakel in der Türkei.
© Bernd von Jutrczenka/dpa

Folge 4: Warum es den "deutschen" Döner in der Türkei gar nicht gibt

Das Döner-Debakel für Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier geht in die nächste Runde! Aus einer Geste der Verbundenheit zwischen Türken und Deutschen wurde in der Wahrnehmung vieler Menschen mit türkischem Migrationshintergrund eine Herabwürdigung jahrzehntelanger Integration. Mit seinem Gastgeschenk in Istanbul sei ihre Geschichte reduziert worden auf ein Imbissgericht.

+++ Mehr zum Thema: Riesen Ärger für Steinmeier wegen Döner – „Türkei-Bild von gestern“ +++

Nun streute ausgerechnet Türkeis Präsident Recep Tayyip Erdogan Salz in die Wunde der verunglückten Döner-Diplomatie.

Erdogan serviert auch Döner – Bundespräsident sauer: „Oberflächlichkeit der Debatte“

Erdogan, der sich darum bemüht, die türkische Community in Deutschland fest an seine Regierung zu binden, ließ am Mittwoch beim Treffen mit Steinmeier ebenfalls Döner servieren! Allerdings die türkische Variante (mehr dazu oben im Video).

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Das Urteil in den sozialen Netzwerken fällt entsprechend hart aus für Steinmeier: „Verdient und peinlich“, „Rache“, „Treffer, versenkt“. Der Bundesvorsitzende der Jungen Union, Johannes Winkel, bekannte sich auf X als „großer Erdogan-Fan“ für diese Aktion. Was wiederum angesichts des autokratischen Regierungsstils Erdogans etwas befremdlich wirkt für den Vorsitzenden der größten demokratischen Jugendorganisation Europas.

Steinmeier beschwerte sich auf der Pressekonferenz in Ankara über den Wirbel um den Dönerspieß. Das sei ein „Zeichen für die Oberflächlichkeit der Debatte“. Er habe eine Delegation in die Türkei mitgenommen, „die für die Vielfalt der türkischen Community steht“ – dazu gehöre auch der Dönerwirt aus Berlin.

Steinmeier und Erdogan sprechen 90 Minuten intensiv miteinander

Erdogan hatte seinen Gast aus Deutschland am frühen Mittwochnachmittag mit militärischen Ehren einschließlich Salutschüssen begrüßt. Ihr Gespräch im Anschluss dauerte statt einer halben Stunde am Ende sogar 90 Minuten.

Ein großes Thema war der Krieg in Gaza. Erdogan warf dem Westen vor, die Augen vor dem Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu verschließen. „Unsere deutschen Freunde müssen diese tragische Situation sehen“, forderte er.

Steinmeier verwies auf den vorangegangenen Hamas-Terror: „Ohne den 7. Oktober gäbe es den Krieg im Nahen Osten nicht.“ Die Türkei und Deutschland hätten gemeinsam das Ziel, die humanitäre Lage in Gaza zu verbessern und einen Flächenbrand in der Region zu verhindern. Man stimme auch darin überein, dass es ohne eine Perspektive für die Palästinenser mittel- und langfristig keinen Frieden und keine dauerhafte Sicherheit für Israel geben werde. „Auch das eint uns: Am Ende kann diese politische Perspektive nur in der Zwei-Staaten-Lösung liegen“, so der Bundespräsident.


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Während Steinmeier zudem kritisch die Lage der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit in der Türkei thematisierte, zeigte sich Erdogan besorgt über zunehmenden Rassismus und Rechtsextremismus in Deutschland: „Unsere Bedenken hinsichtlich aufstrebender fremdenfeindlicher, islamfeindlicher, rechtsextremer und rassistischer Organisationen in Deutschland zusammen mit Europa nehmen stetig zu.“