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Trotz Skandal um Maximilian Krah – AfD-Chef Chrupalla macht dreiste Späßchen

Die AfD-Fraktion sei durch die Krah-Vorwürfe stark in Aufruhr. Für Chrupalla ist das dennoch kein Grund, das Lachen zu verlieren.

AfD-Chef Chrupalla macht trotz Krah-Skandal einen geschmacklosen Witz.
© IMAGO / Sven Simon

Spionage für China? AfD-Spitze will Krah zur Rede stellen

Maximilian Krah ist Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl - doch Spionagevorwürfe könnten ihn nun zur Belastung im Wahlkampf machen. Schließlich soll Krahs Assistent für den chinesischen Geheimdienst spioniert haben. Die AfD-Parteispitze will Krah zur Rede stellen.

Am Montag ist ein Mitarbeiter des AfD-Spitzenkandidaten Maximilian Krah festgenommen worden. Der Generalbundesanwalt wirft dem Mann Spionage für einen chinesischen Geheimdienst vor.

Für die Europawahl wurde dadurch der Skandal-Politiker nun aus Wahlvideos und von Plakaten gestrichen. Die Fraktion sei durch die Vorwürfe stark in Aufruhr. Für Tino Chrupalla (49) ist das dennoch kein Grund, das Lachen zu verlieren.

++ Dazu interessant: Krah wird immer peinlicher für AfD! Wird er jetzt von den Wahlplakaten verbannt? ++

Krah-Skandal: Partei streicht ihn aus dem Wahlkampf

Der AfD-Europaabgeordnete Maximilian Krah bleibt trotz Spionagevorwürfen gegen einen seiner Mitarbeiter Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl. Bei einem Krisengespräch vereinbarten die Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla am Mittwoch (24. April) in Berlin mit Krah, dass er zwar auf einen ersten Wahlkampfauftritt zur Europawahl verzichten soll. Dieser war eigentlich für kommendes Wochenende geplant.

Außerdem werden fertig produzierte Wahlvideos mit Krah nicht ausgestrahlt, wie aus der Parteispitze bestätigt wurde. Auch Plakate mit ihm soll es nicht geben. Krah sagte nach dem Treffen, er habe sich kein persönliches Fehlverhalten vorzuwerfen. Kritiker äußerten Zweifel an seiner Unschuld.

Dreister Witz von Chrupalla

Wie „Stern“ berichtet, stehe Krah stark unter Druck. Das Misstrauen gegenüber dem Spitzenkandidaten wächst. Bei einer Fraktionssitzung am Dienstag (23. April) war der Krah-Skandal dort wichtigstes Thema. Die Vorwürfe rund um ihn seien schwerwiegender als die im Fall Petr Bystron, der russisches Geld angenommen haben soll. Kollegen von ihm verlangen: Der AfD-Politiker soll eine eidesstattliche Versicherung abgeben, um den Verdacht aus dem Weg zu räumen, dass er selbst in chinesische Spionage-Tätigkeiten verwickelt ist.

Trotzdem geht die AfD-Führung ironisch mit der ganzen Situation um. Wie „Stern“ berichtet, empfing der Parteichef einige Fraktionskollegen im Bundestag mit einem chinesischen Gruß: „Ni Hao!“


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Wie es für Spitzenkandidat Krah in der Affäre konkret weitergeht, hängt davon ab, was bei den Ermittlungen gegen seinen Mitarbeiter herauskommt. Dazu muss sich entscheiden, ob ihn die Ermittlungen selber belasten. Einfach ausgetauscht werden als Spitzenkandidat kann Krah nicht. Die Kandidatenliste der AfD ist fristgerecht eingereicht und kann nicht mehr geändert werden. Das geht nur, wenn ein Kandidat stirbt oder sein passives Wahlrecht verliert, also das Recht gewählt zu werden. Das ist zum Beispiel im Zuge eines Prozesses wegen einer Straftat der Fall. (mit dpa)