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Europawahl: Sahra Wagenknecht auf 180 wegen ZDF-Talk – „Bodenlose Frechheit“

Sahra Wagenknecht empört sich. Ihre Wut richtet sich gegen ARD und ZDF. Kurz vor der Europawahl fühlt sie sich benachteiligt.

Sahra Wagenknecht ärgert sich über ARD und ZDF.
© IMAGO / HMB-Media, IMAGO / Sven Simon

Sahra Wagenknecht: Drei irre private Fakten über sie

Sahra Wagenknecht ist immer wieder in den Schlagzeilen. In diesem Video stellen wir dir drei private Fakten über sie vor.

Normalerweise kennt man es von der AfD, dass dort gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gepoltert wird und man sich als ausgeschlossene politische Kraft inszeniert. Nun motzt auch Sahra Wagenknecht über ARD und ZDF.

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Und dass, obwohl sie selbst regelmäßig in Sendungen eingeladen wird, wie zuletzt bei „hart aber fair“. Das Erste kündigte nun sogar eine vierteilige Doku-Reihe über „das Phänomen Sahra Wagenknecht“ an, wie es im Titel heißt. Trotzdem reicht ihr diese Medienaufmerksamkeit nicht.

Wagenknecht wettert über ARD und ZDF: „Ganz bewusst nicht eingeladen“

Grund für ihren Ärger ist die ZDF-Talkrunde „Wie geht’s, Deutschland?“ mit Moderator Christian Sievers, die am Dienstagabend (7. Mai) ausgestrahlt wurde. Der Sender lud Vertreter von SPD, CDU, CSU, AfD, Grünen, FDP und AfD ein – nicht jedoch von Wagenknechts BSW. In einem Video in den Sozialen Netzwerken empört sich Wagenknecht über die angebliche „Cancel Culture“ bei den Öffentlich-Rechtlichen.

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In dem Clip zieht die Politikerin die Augenbrauen hoch und erklärt, dass normalerweise jede im Bundestag vertretene Partei einen Vertreter in solche Talkrunden schicken dürfe. So seien sieben Politiker von der Linken bis zur AfD im ZDF-Talk dabei. Wagenknecht weiter: „Kleiner Haken nur: Es gibt mittlerweile im Bundestag acht Parteien.“ Ihr BSW sei aber nicht vergessen, sondern „ganz bewusst nicht eingeladen“ worden.

BSW-Anhänger sollen lautstark protestieren

Ihre Partei habe nämlich bei ARD und ZDF nachgefragt und die Auskunft erhalten, dass sie auch bei den folgenden Wahlsendungen vor der Europawahl 2024 nicht dabei sein wird. Wagenknecht unterstellt daraufhin: „Offenbar ist die Angst der etablierten Parteien vor uns mittlerweile so groß, dass ihnen selbst eine starke AfD immer noch lieber ist, als ein weiteres Erstarken des Bündnisses Sahra Wagenknecht.“


BSW in Umfragen vor der Europawahl 2024:

  • Infratest dimap für die ARD: 7 Prozent
  • INSA für „Bild“: 7 Prozent
  • Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF: 4 Prozent

Man wolle, so behauptet sie weiter, ihrer neuen Partei „alle Steine in den Weg legen, die man in den Weg legen kann“. Es sei „eine bodenlose Frechheit“, das BSW „einfach draußen zu lassen“. Wagenknecht fordert ihre Anhänger dazu auf, „lautstark“ dagegen zu protestieren.

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Andere Parteien könnten auch berechtigte Ansprüche erheben

Allerdings ist die Argumentation von Sahra Wagenknecht selbst nicht ganz schlüssig. Zum einen geht es um die EU-Wahl und nicht um die Parteien, die im Bundestag vertreten sind. Zum anderen sind strenggenommen nicht nur acht Parteien im Bundestag vertreten, sondern mit dem Abgeordneten Stefan Seidler auch der „Südschleswigsche Wählerverband“ (SSW). Diese Minderheiten-Partei nimmt jedoch an der Europawahl nicht teil.


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Zudem könnten auch Parteien, die heute schon im Europaparlament vertreten sind, möglicherweise berechtigter als das BSW Ansprüche erheben, bei solchen Europawahl-Sendungen teilzunehmen. Schließlich können diese nicht nur auf Umfragewerte verweisen, sondern auf existierende Mandate. Das sind die Freien Wähler, Piraten, VOLT, ÖDP, Die Partei, die Familien-Partei und die Tierschutzpartei. Das BSW ist bislang bei keiner Wahl angetreten.