Aufgeregte Putin-Debatte in Europa! In Deutschland, Finnland, Polen und anderen europäischen Staaten nimmt die Nervosität zu. Besonders die auffälligen Aktivitäten von Putins Armee an der Grenze zu Finnland wecken Misstrauen und wirken wie Parallelen zum Beginn des Ukraine-Krieges 2022.
Doch es gibt auch andere Stimmen. So meint Verleger Jakob Augstein im ARD-Talk von Sandra Maischberger, dass die ganzen Warnungen vor einem Krieg mit Putin verrückt seien.
Aufgeregte Putin-Debatte in Deutschland und Europa. Verleger Jakob Augstein kann die Kriegsangst nicht nachvollziehen. Im ARD-Talk von Sandra Maischberger sagt er: “Die Vorstellung, dass die Russen Deutschland angreifen wollen und wir deshalb jetzt Geld ohne Ende ausgeben für Rüstung, finde ich eine vollkommen fabulöse, märchenhafte, verrückte, abenteuerliche Idee.” Foto: IMAGO/ZUMA Press WireAugstein (links im Bild) im ARD-Talk weiter: Er halte die Vorstellung, dass Putins Russland Europa überrollen, obwohl er nicht mal die Ukraine erobern kann, für “eigentlich dement”. Foto: IMAGO/Future ImageEine komplett andere Sicht auf die Dinge vertritt Rüstungsmanagerin Susanne Wiegand. Sie plädiert in der “Bild” dafür, dass die Bundeswehr “in einem Zeitraum von 18, besser aber 12 Monaten” auf einen Krieg vorbereitet werden sollte. Die Truppe müsse “kurzfristig handlungs- und durchhaltefähig” werden. Foto: IMAGO/Steinsiek.chEs müsse sofort und viel schneller produziert und geliefert werden, so Wiegand in der “Bild”. „Was aktuell in Produktion ist, sollte mengenmäßig aufgestockt werden – egal ob Panzer, Munition, Luftverteidigung oder andere Schlüsselsysteme, bei denen auch Menge zählt.“ Foto: IMAGO/BihlmayerfotografieDerweil sorgen Aktivitäten von Putin an der Nato-Ostflanke für Beunruhigung. Russland verstärkt laut neuesten Satellitenbildern seine Militärpräsenz an der Grenze zu Finnland. Militärstützpunkte werden derzeit offenbar deutlich ausgebaut. Foto: IMAGO/LehtikuvaEbenfalls an der Grenze zu Finnland, aber auch südlich von St. Petersburg bis zur Grenze zu Estland werden laut “Wall Street Journal” zudem neue Eisenbahn-Gleise verlegt und bestehende Strecken ausgebaut. Etwa für Truppentransporte? Foto: IMAGO/News LicensingDie Parallele zur Aufstockung der russischen Truppen an der Ukraine-Grenze vor drei Jahren ist offensichtlich. Polens Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz erklärt: “Wir haben nicht mehr viel Zeit.” „Die Aufstockung der Streitkräfte in unseren Nachbarregionen wird erfolgen, sobald die Kämpfe in der Ukraine nachgelassen haben“, prophezeit Janne Kuusela, Leiter der Verteidigungspolitik im Verteidigungsministerium Finnlands.
Finnlands Ministerpräsident Petteri Orpo sagt, dass man auf das Beste hoffe, aber sich auf das Schlimmste vorbereite. Foto: IMAGO/ITAR-TASS
Derweil ist unklar, ob Donald Trump tatsächlich Fortschritte erzielen kann bei den Friedensbemühungen. Am Montag (19. Mai) führte er ein weiteres Telefonat mit Putin. Doch Skeptiker meinen, der Kreml-Chef spiele nur auf Zeit und setzt auf baldige neue Front-Erfolge in der Ukraine.
Seit über drei Jahren tobt nun der Krieg in der Ukraine. Eine nahe Waffenruhe ist noch nicht in Aussicht. Währenddessen fragen sich die Europäer, was passieren wird, wenn Putin Truppen aus der Ukraine abziehen kann.