Im Bundestag eskaliert ein handfester Raumstreit zwischen AfD und SPD. Die Rechtspartei soll nämlich in einen deutlich kleineren Fraktionssaal umziehen und ist alles andere als begeistert. Die SPD wiederum will ihren größeren Saal nicht räumen.
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AfD im kleinen Raum
Am Dienstagnachmittag (20. Mai) lud die AfD zur Sitzprobe in ihren neuen, deutlich kleineren Fraktionssaal, inklusive Pressebegleitung. Zahlreiche der inzwischen 151 AfD-Abgeordneten erschienen. Schon nach wenigen Minuten war klar: Viel Platz ist hier nicht.
Schulter an Schulter sitzen die Abgeordneten, manche filmen für Social Media, andere schütteln nur den Kopf. Viel zu eng sei der Fraktionssaal für alle. „Sardinenbüchse!“, ruft ein AfD-Abgeordneter laut „t-online“. Und Bayerns AfD-Landeschef Stephan Protschka legt nach: „Das ist diskriminierend für Dicke!“
Auch AfD-Chef Tino Chrupalla ist empört über die Raumsituation: „Von parlamentarischen Zuständen kann nicht die Rede sein“, sagt er. „Wir werden den Raum so nicht akzeptieren.“
SPD will Saal nicht hergeben
Der Frust der Rechtspartei richtet sich aber nicht nur gegen die Enge, sondern auch gegen die SPD. Die Sozialdemokraten sitzen nach wie vor im zweitgrößten Fraktionssaal, obwohl ihre Zahl nach der Bundestagswahl 2025 auf 120 Abgeordnete geschrumpft ist. Die AfD hingegen hat ihre Mandate fast verdoppelt.
Trotzdem will die SPD ihren Saal nicht abgeben. Die AfD soll stattdessen in den ehemaligen Saal der aus dem Bundestag geflogenen FDP umziehen, also die „Sardinenbüchse“. Eine finale Entscheidung wird für Freitag (23. Mai) im Ältestenrat erwartet.
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Die SPD erklärte bereits ihren Widerstand. Sie argumentiert, dass sie als Regierungspartei bei ihren Fraktionssitzungen häufiger mal Besuch von Ministern und deren Mitarbeitern bekomme. Dafür brauche man schlicht mehr Platz.