Wenige Tage nach dem Finale des ESC nimmt der Druck auf Israel stark zu. Sogar Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez schaltet sich ein und will den Rauswurf Israels. „Wir können keine doppelten Standards zulassen“, so der Ministerpräsident. Ron Prosor, israelischer Botschafter in Deutschland, schimpft. Sánchez solle sich „schämen“, findet er.
Auch Medien in Spanien und Belgien sind in Aufruhr. Derweil meldet sich ESC-Sieger JJ zu Wort. Der österreichische Opernsänger gewann knapp vor der israelischen Sängerin Yuval Raphael. Nun will er Konsequenzen sehen!
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Auffällige Publikumswertung für Israel
Auffällig war, dass Israel bei der Publikumswertung deutlich stärker abschnitt als bei den Wertungen der Länder-Jurys. So kam Yuval Raphael mit ihrem Song „New day will rise“ bei der Jury-Wertung nur auf Platz 15, beim Zuschauer-Voting aber auf den ersten Platz. Zusammen reichte es für den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Die TV-Sender VRT (Belgien) und RTVE (Spanien) kündigten jetzt eine Untersuchung wegen möglicher Manipulationen der Abstimmung durch Israel an.
Israel beim ESC:
- Das Land ist seit 1973 beim Eurovision Song Contest dabei.
- Viermal konnte Israel den Musik-Wettbewerb gewinnen.
- 1978 und 1979 gab es einen Doppelsieg mit „A-Ba-Ni-Bi“ von Izhar Cohen & The Alpha-Beta und „Hallelujah“ von Gali Atari & Milk and Honey
- Den nächsten Erfolg gab es für Israel 1999 mit „Diva“ von Dana International und 2018 mit „Toy“ von Netta.
- In ESC-Tabelle der erfolgreichsten Länder liegt das Land auf Platz 7 von 52. Deutschland ist auf Platz 14.
Nun positioniert sich auch der diesjährige Gewinner JJ, der bürgerlich Johannes Pietsch heißt. „Es ist sehr enttäuschend, dass Israel noch am Wettbewerb teilnimmt“, sagte der 24-Jährige der spanischen Zeitung „El País“. „Ich würde mir wünschen, dass der Eurovision Song Contest nächstes Jahr in Wien stattfindet, ohne Israel“.
Gleiche Behandlung wie Russland?
Gegenüber der spanischen Zeitung „ABC“ erklärte er weiter, dass Russland und Israel „beide Aggressoren“ seien, die ihre Kriege „aktiv provozieren“ würden. Er könne es deshalb nicht verstehen, warum Russland ausgeschlossen wird vom ESC, die Europäische Rundfunkunion (EBU) aber bei Israel nichts unternehme.
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„Wir werden sehen, was nächstes Jahr passiert. Vielleicht wird es dann fairer für alle“, so der ESC-Sieger. „Vielleicht werden nächstes Jahr die Televotes ordentlich überwacht, ohne dass es Werbung oder Ähnliches gibt.“