Der frühere Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck versicherte im Mai 2022 voller Optimismus, mit der geplanten Northvolt-Fabrik eines der bedeutendsten Projekte für die Energiewende in Deutschland zu verwirklichen. Er versprach 3000 Arbeitsplätze und nannte die Batteriefabrik in Heide (Schleswig-Holstein) einen „großen Wurf für die Energiewende“.
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Der Bund sollte das Projekt mit 155 Millionen Euro fördern, während das Land Schleswig-Holstein ebenfalls Gelder bereitstellte. Eine Anleihe der KfW-Bank im Umfang von 600 Millionen Euro unterstrich die Bedeutung des Vorhabens. In Kreisen der Ampel-Koalition wurde das Vorhaben als „Leuchtturmprojekt“ bejubelt und als Symbol für Habecks Vision einer grünen Transformation hochgelobt.
Habeck und das „Leuchtturmprojekt“ für die Energiewende
Im Januar 2024 schien das Projekt einen weiteren Meilenstein zu erreichen. Die Gemeinden Lohe-Rickelshof und Norderwöhrden stimmten den grundlegenden Vereinbarungen für den Bau der Fabrik zu. Damit waren die kommunalen Anforderungen erfüllt, und der Weg für den Start des Großprojekts war frei. Habeck kommentierte die Fortschritte begeistert, denn diese Entscheidungen galten als wichtige Weichenstellung für die Realisierung.
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Am 25. März 2024 folgte der offizielle Spatenstich für die Fabrik, die den Namen „Northvolt Drei“ erhielt. Olaf Scholz, der damalige Bundeskanzler, Habeck als Vizekanzler und Daniel Günther, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, betonten bei der feierlichen Zeremonie die Innovationskraft des Projekts. Habeck hob dabei hervor, dass die Fabrik ab 2026 Batteriezellen produzieren und bis 2029 eine Kapazität von 60 Gigawattstunden erreichen sollte.
Dieses Prestigeprojekt sollte ein Vorreiter in der Batterietechnologie werden und die grüne Transformation in Deutschland maßgeblich vorantreiben. Doch trotz aller Euphorie stehen heute ein leeres Feld und offene Fragen um den Verbleib der 600 Millionen Euro, berichtet die „Bild“. Ein ambitionierter Traum Habecks wurde zum ernüchternden Fiasko.
Der feierliche Spatenstich in Heide
Am 21. November 2024 beantragte das Unternehmen in den USA Gläubigerschutz nach Chapter 11 des amerikanischen Insolvenzrechts. Zu diesem Zeitpunkt beliefen sich die Schulden auf rund 5,8 Milliarden US-Dollar, während lediglich 30 Millionen US-Dollar an liquiden Mitteln zur Verfügung standen.
Im März 2025 meldete Northvolt schließlich auch in seinem Heimatland Schweden Insolvenz an. Zeitgleich wurde die Produktion im Stammwerk Skellefteå eingestellt. Von der Krise betroffen ist auch die deutsche Tochtergesellschaft, die für den Bau einer geplanten Gigafactory in Heide (Schleswig-Holstein) verantwortlich ist. Auch sie steht vor der Zahlungsunfähigkeit.
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Am 23. Mai 2025 wurde der Betrieb im schwedischen Stammwerk vollständig eingestellt. Die deutsche Tochter hat bislang noch keinen offiziellen Insolvenzantrag gestellt, steht jedoch unter der Aufsicht des schwedischen Insolvenzverwalters. Alle Bauaktivitäten in Heide wurden gestoppt. Besonders brisant: Für einen KfW-Kredit in Höhe von 600 Millionen Euro haften Bund und Land Schleswig-Holstein jeweils zur Hälfte.