Friedrich Merz und die Frauen – es bleibt eine Baustelle für den Kanzler. Ins wichtigste Gremium von Schwarz-Rot, dem Koalitionsausschuss, schickt die Union sieben Männer, aber keine einzige Frau. Einzig die SPD entsendet in die Männerrunde die Parteichefin (aktuell noch Saskia Esken, bald wohl Bärbel Bas). Gruppenbild mit Dame.
Auch in seinen engsten Umfeld in Partei und Fraktion umgibt sich Merz mit einem einem Männer-Club.
+++ Mehr dazu: Männerklüngel: Merz-Regierung betreibt Politik wie in 1950ern +++
Merz umgibt sich im engsten Machtzirkel mit Männern
Das Kanzleramt leitet sein Vertrauter Thorsten Frei. Die CDU/CSU-Fraktion hat er Jens Spahn anvertraut. In der CDU soll Carsten Linnemann als Generalsekretär alles auf Kurs halten.
Ebenso sind die wichtigsten Ministerposten seines Kabinetts durch die Bank mit Männern besetzt worden. Außenminister Johann Wadephul (CDU), Innenminister Alexander Dobrindt (CSU), Finanzminister Lars Klingbeil und Verteidigungsminister Boris Pistorius (beide SPD) haben die Schlüsselpositionen inne. Und dann wäre da noch der extrem hohe Männeranteil in der Unionsfraktion – 76,9 Prozent!
Aber er hat doch Töchter und Ehefrau
Hat Merz weniger Vertrauen in Frauen? Das wollte eine Journalistin auf der Bundespressekonferenz vom stellvertretenden Regierungssprecher Sebastian Hille wissen. Dessen Antwort wirkte ziemlich schief.
„Davon gehe ich nicht aus. Er hat selber eine, er hat mehrere Töchter. Der Bundeskanzler arbeitet gut und gerne mit Frauen zusammen.“
Regierungssprecher Hille über Merz
Dass Merz zwei Töchter gezeugt hat und verheiratet ist, soll nun ein fortschrittliches Frauenbild belegen? Eine ziemlich löchrige Beweisführung.
Tatsächlich steht die Union nun aber unter Druck, Frauen in Spitzenpositionen zu bringen, um den Eindruck entgegenzuwirken, sie sei im Kern ein Männerverein. Mit Julia Klöckner als Bundestagspräsidentin wurde ein Anfang gemacht.
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Der nächste Schritt könnte das höchste Staatsamt sein. Carsten Linnemann deutete zbei Caren Miosga schon an, dass bei der nächsten Wahl 2027 erstmals eine Bundespräsidentin ins Amt gewählt werden könnte.