Veröffentlicht inPolitik

Merz „bockstark“ bei Trump – zweimal reagiert der Kanzler erstklassig

Souverän und geschickt: Kanzler Friedrich Merz bekommt viel positives Pressecho für seinen Auftritt bei Donald Trump.

© IMAGO/UPI Photo

Trumps Sanktions-Hammer gegen Russland: Wie sehr kann er Putin schaden?

Mit großer Spannung wurde der Antrittsbesuch von Friedrich Merz bei Donald Trump erwartet. Würde es zu einem Eklat kommen? Zu einer Bloßstellung vor US-Journalisten, wie es der US-Präsident gerne mal mit ausländischen Staatsgästen tut?

Das Gespräch blieb höflich. Merz hielt sich zurück, ließ Trump einen endlosen und wirren Selbstlob-Monolog führen. Doch zweimal zeigte der Kanzler deutlich eine Grenze auf – und setzte damit wichtige Zeichen.

+++ Mehr zum Besuch: Trump frotzelt neben Merz über Nazi-Vergangenheit und Aufrüstung – „Wir behalten euch im Auge!“ +++

Merz kontert auf Trumps Nazi-Witzchen

Das wird auch von den Pressevertretern aus Deutschland honoriert. „Mehr konnte ein deutscher Bundeskanzler in dieser Situation kaum erreichen“, meint Marc Etzold vom „Stern“ auf X. Sein „Spiegel“-Kollege Markus Feldenkirchen findet dort: „Friedrich Merz hat das echt gut gemacht im Weißen Haus.“ Und Jan Schipmann vom funk-Format „DIE DA OBEN!“ kommentiert auf X gar: „Das war bockstark von Merz. Hat sich zurückgenommen und Trump sein Ding machen lassen, aber in den entscheidenden Momenten die wichtigen Botschaften platziert. Respekt.“

Der Clip einer Szene geht aktuell sogar viral im Netz. Klug zog Merz eine historische Linie zwischen dem 6. Juni 1944, dem D-Day, und dem heutigen Krieg in der Ukraine. Die USA hätten schon früher für Frieden in Europa gesorgt, daran werde am Freitag erinnert, so die Botschaft. Trump witzelte: „Das war kein toller Tag für Deutschland!“ Merz reagierte souverän und nüchtern: „Langfristig war das die Befreiung meines Landes von der Nazi-Diktatur.“ „Das ist wahr“, räumte Trump ein.

+++ Interessant: Julian Reichelt wird vom Trump-Team eingeschleust – doch dann läuft es blöd für ihn +++

Er habe Trump mit dieser Klarstellung wie einen Idioten dastehen lassen, meinen nicht wenige im Netz, vor allem auch Gegner des Präsidenten in den USA.


Weitere Nachrichten für dich:


US-Präsident mit schrägem Vergleich – Kanzler zeigt Haltung

Auch bei einer zweiten Szene stellte Merz klar, wie er die Dinge sieht. Trump verglich den Krieg in der Ukraine mit zwei Kindern, die sich raufen. Der Kanzler wurde gefragt, ob er diesen Vergleich teile. Aus seiner Sicht ist ganz allein Putins Russland der Aggressor und verantwortlich. „Die Ukraine zielt nur auf militärische Ziele ab. Nicht auf Zivilisten, nicht auf Privateigentum, nicht auf die Energieinfrastruktur. Das ist der Unterschied.“

Deswegen müsse man mehr in Richtung Russland tun, um diesen Krieg zu stoppen. Auch hier nickte Trump und bestätigte das. Zweiter diplomatischer Erfolg für Merz.