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Drohnen-Krieg im Libanon: Israel greift Hisbollah-Versteck in Wohngebiet an

Zivilisten in Gefahr: Hisbollah versteckt Drohnen in libanesischen Wohngebieten – Israels Armee fliegt Luftangriffe.

© IMAGO/Xinhua

Gallant: Israel könnte Libanon in "Steinzeit" versetzen

Israel will nach Angaben von Verteidigungsminister Yoav Gallant keinen Krieg im Libanon. Die Hisbollah wisse allerdings sehr gut, "dass wir im Libanon massiven Schaden anrichten können, wenn ein Krieg ausbricht", fuhr er fort. Die israelische Armee könnte das Nachbarland "in die Steinzeit zurückversetzen, aber wir wollen das nicht".

Die israelische Luftwaffe griff am Abend des 5. Juni unterirdische Drohnenanlagen der Hisbollah nahe Beirut und im Süden Libanons an, wie sie mitteilte. Laut Israels Armee arbeitet die Hisbollah dort weiterhin an der Produktion von Drohnen, unterstützt von iranischen Terrorfunktionären.

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Diese Drohnen sollen später gegen Israel eingesetzt werden. Eine unabhängige Überprüfung dieser Angaben liegt noch nicht vor. Die Zahl der verletzten libansenischen Zivilisten ist dabei nicht klar.

Israel: Kritik an Luftangriffen gegen Libanon

Ein Armeevertreter Libanons erklärte gegenüber der New York Times, dass die libanesischen Streitkräfte versucht hätten, die Angriffe zu verhindern. Sie hätten vorgeschlagen, die Gebiete zunächst selbst zu durchsuchen. Die israelische Armee lehnte dies jedoch ab. Das von den USA geleitete Waffenruhe-Komitee sei ebenfalls informiert worden. Das israelische Militär nahm dazu bislang keine Stellung.

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Joseph Aoun, Libanons Präsident, verurteilte die israelischen Angriffe, die kurz vor dem Opferfest Eid al-Adha stattfanden. Dies ist eines der wichtigsten Feste im Islam, der Religion der im Libanon die meisten Menschen angehören. Israels Militär erklärte, dass die Hisbollah trotz bestehender Vereinbarungen ihre Drohnenkapazitäten mit iranischer Hilfe weiter ausbaue.

Zivilisten als Schutzschilde

Die Miliz habe Israel seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 über ein Jahr lang mit Raketen angegriffen. Damit wolle sie die Hamas im Gazastreifen unterstützen. Israel habe mit Luftangriffen und Bodenoffensiven geantwortet.


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Israels Armee berichtete außerdem, dass die Hamas während des Gaza-Kriegs über 1000 Drohnen Richtung Israel geschickt habe. Diese seien teilweise mit Sprengstoff beladen oder dienten der Aufklärung. Vor den aktuellen Angriffen im Libanon habe Israel Maßnahmen ergriffen, um Zivilisten zu schützen. Dennoch befinde sich die Infrastruktur der Hisbollah oft in dicht besiedelten Gebieten, wodurch die Miliz Zivilisten als Schutzschilde missbrauche.

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