Die Corona-Pandemie scheint einigen gewiss schon lange vergangen. Doch die Konsequenzen sind noch immer zu spüren. Viele Menschen leiden noch immer unter Post-Covid, die Folgen der langen Schul- und Kita-Schließungen werden vielerorts beklagt. Bis in die Politik reichen die Konsequenzen – genauer gesagt: bis in das Büro von Jens Spahn (CDU).
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Während der Corona-Pandemie stand die Bundesregierung unter enormem Beschaffungsdruck. Jens Spahn, damals Gesundheitsminister, übernahm die Masken-Beschaffung. Dabei soll er überhöhte Summen gezahlt und einen Auftrag an ein Logistikunternehmen gegeben haben, dass in seiner Heimat liegt, obwohl er vor diesem gewarnt worden sein soll. Einige Lieferanten klagen noch heute auf ausstehende Zahlungen.
Masken, Millionen, Machtspiel: Was wusste Spahn wirklich?
Ein bisher unveröffentlichter Bericht bringt Spahn erneut in Bedrängnis. Besonders umstritten ist dabei ein Milliardenauftrag an die Firma Fiege aus seiner Heimatregion. Der ehemalige Gesundheitsminister selbst fordert Transparenz: „Ich habe ein reines Gewissen“, erklärt Spahn im ZDF heute journal. Die neue Ministerin Warken (ebenfalls CDU) hält den Bericht jedoch weiterhin zurück. Spahn betont, er kenne nur Auszüge aus den Medien.
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In der ZDF-Sendung erinnert der CDU-Politiker an die chaotische Lage damals: „Wir waren auf einmal im gesundheitlichen Kriegsfall.“ Schutzmasken und Desinfektionsmittel fehlten völlig. Spahn erklärt, unter diesen Umständen seien unkonventionelle Entscheidungen nötig gewesen. Die damalige Situation rechtfertige aus seiner Sicht das schnelle Handeln.
Geheimbericht explodiert: Ex-Minister wehrt sich mit ZDF-Auftritt
Spahn räumt ein, dass sein Ministerium unerfahren war. „Aber wir haben feststellen müssen, kein Beschaffungsamt der Bundesregierung hatte irgendwelche Erfahrungen für Beschaffungen in der Krise.“ Die Bundesregierung habe daher sein Haus mit der Beschaffung beauftragt. Die Lage sei unübersichtlich gewesen.
Auch zu Fiege äußert sich Spahn: Er kenne keine konkreten Warnungen gegen das Unternehmen. Entscheidend sei gewesen, dass Fiege schnell Lagerkapazitäten bieten konnte. „Unser Prinzip war: Am Ende ist es besser, dass es Geld kostet, als dass es Leben kostet“, sagt Spahn im ZDF.
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Trotz Kritik steht Spahn zu seinen damaligen Entscheidungen. Er würde heute manches anders machen, betont jedoch auch das Erreichte: „Wir sind als Deutschland, als Gesellschaft gut durch diese stressvolle, schwierige Zeit gekommen.“ Spahn sieht sein Handeln als verantwortungsvoll – und wiederholt: „Ich habe ein reines Gewissen.“