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Iran: 400 Kilogramm Uran verschwunden – Atomwaffen-Gefahr nicht gebannt?

War der Angriff auf den Iran nur ein Scheinerfolg für Trump? Offenbar konnte das Mullah-Regime hochangereichertes Uran in Sicherheit bringen.

© IMAGO/Christian Ohde

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Nach den Angriffen der USA auf iranische Atomanlagen forderte Rafael Grossi, Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), vom Iran Auskunft über den Verbleib von nuklearem Material.

Grossi betonte während einer Dringlichkeitssitzung, dass der Iran sich an das Inspektionsabkommen der IAEA halten müsse. Vor den Angriffen hatten iranische Regierungsvertreter Maßnahmen zum Schutz von Atom-Material und Einrichtungen angekündigt. Es gab Satellitenaufnahmen einer Lkw-Kolonne vor der Anlage in Fordo wenige Tage vor dem US-Angriff.

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Auch US-Regierung weiß nicht, wo die 400 Kilogramm hochangereichertes Uran sind

Diplomaten wiesen darauf hin, dass der Iran über 400 Kilogramm hochangereichertes Uran mit einem Reinheitsgrad von 60 Prozent verfügt. Damit könnte nach einer weiteren Anreicherung auf waffentaugliche 90 Prozent Material für Atomwaffen produziert werden. Teheran bestreitet jedoch den Bau solcher Waffen und behauptet, nur eine zivile Nutzung der Nukleartechnologie zu beabsichtigen.

Laut Grossi war das Material unter anderem in der Atomanlage in Esfahan gelagert, die Ziel eines US-Angriffs im Iran war. Auch die Anlagen Natans und Fordo, in denen die Anreicherung bislang vorgenommen wurde, seien schwer beschädigt worden. Der Einsatz bunkerbrechender Bomben durch die USA habe vor allem in Fordo massive Zerstörungen verursacht. „Angesichts der verwendeten Sprengladung und der extremen Vibrationsempfindlichkeit der Zentrifugen ist mit erheblichen Schäden zu rechnen“, so Grossi.


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Christoph Heusgen, der frühere Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, äußerte im ZDF-„Morgenmagazin“ Zweifel an der Wirksamkeit der Militäroperation. Er erklärte, dass der Angriff die Fähigkeit des Iran zur Urananreicherung voraussichtlich nicht nachhaltig schwächen werde. „Militärisch ist das nicht lösbar“, betonte Heusgen und warb für weitere diplomatische Gespräche.

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