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Richterin zeigt ihre Lohnabrechnung im Netz – „Erschreckend wenig Gehalt“

Verdient man als Richterin oder Staatsanwältin zu wenig? Im Netz gibt’s eine Diskussion über das Gehalt der Staatsdiener. Ein Clip löste sie aus.

© IMAGO / Papsch

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Jahrelang quälen sich die angehenden Juristen durchs Studium und durchs Referendariat – und manche schaffen es dann sogar in den Staatsdienst. Umso überraschender ist, dass das Gehalt für die ganze Mühe recht übersichtlich auszufallen scheint. Zumindest ergibt sich dieser Eindruck, wenn man den Clip einer Juristin auf Instagram anschaut.

Martina Flade gibt als „Anwältin Martina“ auf Instagram Einblicke rund um ihren Beruf und das Thema Strafrecht. Jüngst veröffentlichte sie dabei auch Lohnabrechnungen über die Besoldung, die sie als Staatsanwältin und Richterin erhielt. Mittlerweile haben sich über vier Millionen Nutzer das Video schon angeschaut.

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„Das Gehalt entspricht nicht im Ansatz der Verantwortung“

Die Enthüllung verwundert nicht wenige. So lag ihr Gehalt als Staatsanwältin in der Besoldungsgruppe R1 vor rund 6 Jahren bei lediglich 2.780,50 Euro netto! Als Richterin kam sie Anfang 2025, bei ihrem letzten Gehalt in diesem Job, auf 4.579,75 Euro netto. Im Kommentarbereich zeigen sich viele negativ überrascht.

  • „Das ist erschreckend wenig für die jahrelange Ausbildung, die Verantwortung, die man trägt, und die Leistung, die man vollbringt.“
  • „Besonders lukrativ ist das für die Nachwuchskräfte aber nicht! Für dieses hohe Maß an Verantwortung und die jahrelange harte Ausbildung bzw. unser Studium.“
  • „Das Gehalt entspricht nicht im Ansatz der täglichen Verantwortung. Das ist sehr schade, weil diese Berufsgruppen richtungsweisend für die Gesellschaft sind.“
  • „Viel zu wenig! Müsste mehr sein!“

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Höhere Besoldungsgruppen: Davon hängt der Lohn ab

Doch Flade ordnet das selbst ein. Zum einen war sie als Staatsanwältin zunächst nur in Teilzeit beschäftigt. Zudem erhöht sich das Gehalt sowohl für Staatsanwältinnen als auch für Richterinnen in Stufen. Die Besoldungsgruppe R1 ist die mit dem niedrigsten Grundgehalt, es geht rauf bis R9. Hier spielen Berufserfahrung, Aufgabengebiet, Ort des Arbeitsplatzes und die Größe des Gerichtes eine Rolle. „Zwischenzeitlich habe ich geheiratet und habe ein Kind bekommen – in diesem Fall gibt’s mehr Geld“, gibt die Jura-Influencerin weitere Einblicke.


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Laut dem Fachportal LTO.de variiert das Gehalt für Staatsanwälte und Richter je nach Bundesland stark. Die Brutto-Besoldung für Einsteiger liegt mittlerweile zwischen 4.847 im Saarland bis 5.336 Euro in Hamburg. Klettert man die Karriereleiter rauf, kann man als Leitender Oberstaatsanwalt bei einem Landgericht um die 10.000 Euro brutto im Monat verdienen.