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Sommer-Reinfall 2025 – es liegt nicht nur am Klimawandel

Hitze, Starkregen und Trockenheit nehmen in Deutschland zu. Ein Meteorologe erklärt, warum das nicht nur mit dem Klimawandel zu tun hat.

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Der Sommer 2025 ist unberechenbar. Viel Regen, dann unerträgliche Hitze, wieder gefolgt von tagelangen Schauern. Im Gegensatz dazu scheint in anderen Teilen Europas die Sonne. Doch die ständigen Wetterwechsel hängen nicht nur mit dem Klimawandel zusammen.

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Klimawandel und Sommer: Wetterextreme im Fokus

Der Sommer 2025 zeigt einmal mehr, wie stark sich das Wetter von Monat zu Monat verändern kann. Nach einer frühen Hitzewelle im Juni war es im Nordosten Deutschlands im Juli ungewöhnlich nass, während andere Regionen weiter unter Trockenheit litten.

Das wird sich auch nicht in näherer Zukunft ändern, erklärt Meteorologe Andreas Brömser gegenüber der „taz„: „Diese Schwankungen von Jahr zu Jahr zwischen trockeneren und nasseren Jahreszeiten werden wir auch in Zukunft haben. Nur eben mit höheren Temperaturen und mehr starken Niederschlägen, aber auch längeren Trockenphasen.“ 

Die Schwankungen sind dem Klimawandel allerdings nicht eindeutig zuzuschreiben. Vielmehr sei es das Zusammenspiel aus bestimmten Wetterlagen und steigenden Temperaturen, das zu solchen Extremen führe. „Was wir jetzt erleben, das ist letztendlich das Wetter“, sagt Brömser. Trotzdem macht er klar: Die mittleren Temperaturen in Deutschland sind in den vergangenen Jahrzehnten um ein bis zwei Grad gestiegen.

Wandel trifft auch die Landwirtschaft

Mit dieser Erwärmung nimmt auch die Energie in der Atmosphäre zu. Wasser verdunstet schneller, und Regenfälle werden heftiger. Für die starken Niederschläge im Juli im Nordosten macht Brömser unter anderem feuchtwarme Luft aus dem Mittelmeerraum verantwortlich. Die dort gestiegenen Wassertemperaturen lassen mehr Feuchtigkeit verdampfen. Das entlädt sich dann in kräftigem Regen. Ein genereller Trend zu nasseren Sommern sei daraus aber nicht abzuleiten, sagt der Meteorologe.

Die Folgen des Klimawandels zeigen sich längst auch in der Landwirtschaft. Heftige Regenfälle wie im Juli erschweren die Ernte. Die Böden seien dann zu durchfeuchtet, um mit Maschinen zu arbeiten, so Brömser. Andererseits profitieren Kulturen wie Mais oder Zuckerrüben, die länger auf den Feldern stehen, vom zusätzlichen Wasser. In anderen Regionen bleibt der Regen dagegen aus, dort verschärft sich der Wassermangel weiter.


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Brömser erwartet auch in Zukunft deutliche Schwankungen in den Sommermonaten: längere Trockenphasen, aber auch intensivere Regenperioden. Für Landwirtschaft, Städte und Verbraucher heißt das: mehr Unsicherheit. Und klar ist auch, die Folgen des Klimawandels treffen nicht nur den Sommer, sondern alle Jahreszeiten.