Inflationsbereinigt war der Rundfunkbeitrag früher deutlich teurer als heute – für 18,36 € im Monat bietet er mehr als Streaming-Dienste.
Der Rundfunkbeitrag erhitzt die Gemüter. Kritiker sprechen von „Zwangsgebühren“ und fordern die Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Modells. Doch ein Blick in die Zahlen zeigt: Inflationsbereinigt war der Beitrag früher sogar deutlich teurer. Trotz Milliardenbudgets und über 25.000 Mitarbeitenden zahlen Haushalte heute oft weniger – in Zeiten rasant steigender Lebenshaltungskosten ein bemerkenswerter Befund.
Zwischen Aufschrei und Realität: Was steckt wirklich hinter dem Rundfunkbeitrag?
Der Rundfunkbeitrag steht regelmäßig im Zentrum politischer Debatten. Kritiker monieren Zwang, hohe Kosten und politische Schlagseite – und fordern seine Abschaffung. Doch wie teuer war der Beitrag früher eigentlich – gemessen an heutiger Kaufkraft? Foto: IMAGO1997 zahlte man inflationsbereinigt rund 23,46 €, 2001 sogar 24,98 € im Monat. Heute: nur 18,36 € – trotz Inflation und steigender Mediennutzung. Foto: IMAGOSeit 2013 zahlt jeder Haushalt pauschal, unabhängig von der Geräteanzahl. Der Begriff „GEZ“ ist offiziell Geschichte, aber im Volksmund bis heute präsent. Die Kosten: seit 2021 stabil bei 18,36 € pro Monat. Und was bekommt man dafür? Mehr als viele denken – auch im Vergleich zu kommerziellen Anbietern. Foto: IMAGONetflix kostet bis zu 19,99 €, DAZN sogar 34,99 € monatlich – ohne Nachrichten, Bildung oder Radio. Der Rundfunkbeitrag bietet 22 TV-Sender, 67 Radiosender & umfangreiche Online-Angebote. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk finanziert damit aber nicht nur Inhalte – sondern auch demokratische Infrastruktur. Foto: IMAGOFinanziert werden u. a. Kindersendungen, regionale Nachrichten, politische Magazine, Kulturformate und barrierefreie Angebote – sowie die Landesmedienanstalten zur Kontrolle privater Medien. Viele Bürger empfinden den Beitrag dennoch als ungerecht – insbesondere, wenn sie die Angebote kaum nutzen. Foto: IMAGODer Beitrag gilt haushaltsbezogen – unabhängig davon, ob oder wie oft jemand schaut oder hört. Das führt zu Unmut, gerade bei Wenignutzern oder Digitalverweigerern. Doch genau das schützt laut Verfassungsgericht die Unabhängigkeit – und verhindert politische Einflussnahme. Foto: IMAGOLaut Bundesverfassungsgericht muss der Beitrag staatsfern erhoben werden. Deshalb ist er keine Steuer – und schützt die Medienfreiheit vor politischem Zugriff. Trotzdem ist der Reformdruck groß – nicht nur wegen der Kosten, sondern auch wegen Transparenz und Programmqualität. Foto: IMAGOTrotz stabiler Beitragshöhe wächst die Kritik. Die Menschen erwarten mehr Transparenz, Qualität und Repräsentation. Die Reformdebatte rund um ARD und ZDF ist noch lange nicht beendet. Foto: IMAGO