Ab 2026 werden Gutverdienende in Deutschland durch höhere Sozialabgaben stärker belastet. Die schwarz-rote Koalition unter Kanzler Friedrich Merz hat eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenzen in der Renten- und Krankenversicherung beschlossen. Experten kritisieren, dass die steigenden Abgaben allein die sozialen Sicherungssysteme nicht stabilisieren werden und fordern dringend Reformen.
++ Auch interessant: Merz bereitet Deutsche auf Renten-Hammer vor – buckeln bis 73? ++
Rente 2026: Neue Abgaben für Gutverdienende
Die schwarz-rote Koalition unter Kanzler Friedrich Merz beschloss am 8. Oktober die neuen Rechengrößen für die Sozialversicherung. Ab 2026 werden Gutverdienende dadurch stärker belastet, vor allem bei den Beiträgen zur Rente und Krankenversicherung.
Die monatliche Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung steigt von 8050 auf 8450 Euro, wodurch zusätzliche 400 Euro beitragspflichtig werden. Bei einem Beitragssatz von 18,6 Prozent bedeutet das für Arbeitnehmer eine Mehrbelastung von etwa 37 Euro monatlich. Arbeitgeber tragen zu gleichen Teilen bei. Für die meisten Beschäftigten, deren Einkommen unter den neuen Grenzen liegt, ändert sich nichts.
Die Anpassungen orientieren sich an der Lohnentwicklung und erfolgen nach einem festgelegten Verfahren. Laut Arbeitsministerium sorgt dieses System dafür, dass Einnahmen und Ausgaben der Sozialversicherung im Gleichgewicht bleiben. Für 2026 wurde eine Lohnsteigerung von 5,16 Prozent aus dem Jahr 2024 berücksichtigt. Neben der Rentenversicherung steigen auch die Beitragsbemessungsgrenzen für Kranken- und Pflegeversicherung auf 69.750 Euro jährlich. Wer in eine private Krankenversicherung wechseln möchte, muss künftig ein Einkommen von 77.400 Euro erreichen.
Experten fordern Reformen statt steigender Abgaben
Ökonomen wie Veronika Grimm und Friedrich Heinemann kritisieren die steigenden Sozialabgaben. Grimm erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur „Reuters“: „Die Anpassungen sind keine Überraschung, da höhere Löhne automatisch zu höheren Beiträgen führen.“ Heinemann betonte, dass höhere Einnahmen das Rentensystem nicht entlasten, da diese zusätzliche Rentenpunkte und Ansprüche generieren. „Klar ist, dass die sozialen Sicherungssysteme nicht durch Mehreinnahmen allein stabilisiert werden können“, erklärte er.
Mehr News:
Grimm forderte grundlegende Reformen, um die steigenden Abgaben zu bremsen. Ohne Maßnahmen werden die Beiträge laut Experten bald die Marke von 45 Prozent des Bruttolohns erreichen. Das erhöhe die Lohnnebenkosten und schwäche die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Heinemann sieht Leistungskürzungen als eine notwendige Ergänzung zu den Anpassungen. Während die Renten steigen, bleiben Reformen ein politischer Dauerknackpunkt – mit finanziellen Folgen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen.
Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.




