Die AfD überrascht mit einer radikalen Wende: Jahrelang forderte die Rechts-Partei die Rückkehr zur Wehrpflicht. In ihrem Grundsatzprogramm steht seit 2016 sogar, dass die Wehrpflicht zurückkommen soll. Doch nun rudert sie zurück. Dieser Kurswechsel zeigt nicht nur interne Machtkämpfe auf, sondern zeigt auch den wachsenden Einfluss des Höcke-Lagers.
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AfD: Plötzliche Kehrtwende bei der Wehrpflicht
Die AfD forderte über Jahre hinweg die Wiedereinführung der Wehrpflicht, jetzt macht die Rechts-Partei aber eine Rolle rückwärts. Bei einer Pressekonferenz erklärte AfD-Chefin Alice Weidel, dass „in Friedenszeiten“ und „unter einer AfD-Regierung“ die Wehrpflicht nicht eingeführt werden solle. Übersetzt heißt das: Die Partei, die bislang beim Thema Landesverteidigung auf Konfrontationskurs ging, rückt von ihrer bisherigen Forderung ab.
Ein möglicher Grund für diese Kursänderung liegt in den internen Machtkämpfen innerhalb der AfD-Bundestagsfraktion. Die Verteidigungspolitiker, lange Verfechter einer klaren Wehrpflicht-Position, gaben ihren Widerstand auf. Vor allem, weil sie zunehmend an Einfluss verloren. Stattdessen gibt nun das Höcke-Lager den Ton an. „Weidel hat Angst vor Höcke“, heißt es aus parteinahen Kreisen, wie „t-online“ berichtet. Der Thüringer AfD-Chef baut seit der letzten Bundestagswahl sein Machtzentrum in Berlin aus, offenbar sogar mit Erfolg.
Zwischen Friedenspartei und Bundeswehr-Schwerpunkt
Die Kehrtwende ist besonders brisant, weil sich die AfD seit Jahren als Bundeswehr-freundliche Partei inszeniert. Immer wieder kritisierte sie den Zustand der Streitkräfte und warb offensiv um Soldatinnen und Soldaten als Wählergruppe. Noch Anfang des Jahres bekräftigte ein Parteitagsbeschluss das Selbstverständnis der AfD als Verteidigungspartei. Eine parteiinterne Umfrage zeigte: Rund 70 Prozent der Mitglieder befürworteten die Rückkehr zur Wehrpflicht.
Doch in den letzten Wochen verschärften sich die Konflikte zwischen den Parteiflügeln. Der traditionell starke Fokus auf die Bundeswehr wurde nun dem parteiinternen Machterhalt geopfert, sehr zur Freude des Höcke-Lagers. Die aktuelle Entwicklung zeigt, wie tief die AfD von internen Spannungen durchzogen ist. Selbst Alice Weidel, früher als kompromisslose Hardlinerin bekannt, scheint jetzt vor Höcke zu kuschen.
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Wie die Partei dieses Politikfeld künftig gestalten will, bleibt unklar. Sicher ist aber: Die abrupte Kehrtwende bei der Wehrpflicht unterstreicht, wie chaotisch und machtorientiert die internen Strukturen der AfD gerade sind.




