Es ist kein ungewöhnliches Prinzip: Die Jungen wollen alles anders machen als ihre Eltern. Der Generation Z wird oft zum Vorwurf gemacht, sie sei arbeitsscheu und nur auf das gute Leben aus. Studien belegen das Gegenteil – vor allem junge Frauen der Gen Z machen eine bessere Ausbildung als ihre Mütter, gehen den Weg, den diese geebnet haben.
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Nun erobern die jungen Frauen ein neues Berufsfeld: die Medizin. Beinahe doppelt so viele Frauen wie Männer studieren das schwierige, langwierige Fach.
Gen Z im Kittel: Junge Frauen übernehmen den OP
Frauen in medizinischen Berufen, das gab es schon immer. Schon in der Antike und im Mittelalter lassen sich Hebammen und später Krankenschwestern nachweisen. Heilkundige Frauen gehören also seit jeher in die Medizin, doch Ärztinnen waren lange eine Ausnahme. Noch 1972 begannen in der Bundesrepublik über 25.000 Männer das Studium und nicht einmal 10.000 Frauen. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamts hervor.
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1998 waren es dann erstmals gleich viele Frauen wie Männer im Medizinstudium. Seitdem ist die Zahl der Studentinnen weiter gestiegen, die angehenden Ärztinnen haben ihre männlichen Kollegen weit hinter sich gelassen. Zu Beginn des Wintersemesters 2024/25 waren 65,5 Prozent der Erstsemester an deutschen medizinischen Universitäten weiblich und nur 34 Prozent männlich. Der größte Teil von ihnen ist Gen Z.
Top ausgebildet, aber nicht im Dienst
Wie das ZDF die Bundesärztekammer zitiert, sind die momentan praktizierenden Ärzte beziehungsweise Ärztinnen ungefähr gleichauf. Dass trotz seit über zwanzigjähriger höherer Studienquoten noch gleich viele Frauen wie Männer praktizieren, könnte an der Care-Arbeit liegen. Auch Medizinerinnen stehen oftmals vor der Wahl zwischen Kind und Karriere oder müssen Familie und Beruf unter einen Hut bekommen.
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Ob sich die nachfolgenden Ärztinnen, die gerade erst ihr Studium beginnen, aus dieser Zwickmühle befreien können, wird die Zeit zeigen.




