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Merz: Merkel rechnet mit „Stadtbild“-Aussage ab – „Rein aus Kalkül“

Angela Merkel kritisiert indirekt Merz für die „Stadtbild“-Aussage. Maß und Mitte seien essenziell für demokratische Politik.

© IMAGO/Future Image; IMAGO/Anadolu Agency

Protest vor der CDU-Zentrale: Was Frauen an Merz kritisieren

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Bei einer Lesung in Bonn sendete Alt-Kanzlerin Angela Merkel klare Signale an Friedrich Merz. Ohne den Bundeskanzler direkt zu erwähnen, mahnte sie mehr Maß und Mitte in politischen Debatten an. Ihre Worte wirken wie eine Antwort auf die umstrittene „Stadtbild“-Diskussion.

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Merkel mahnt Merz nach Aussage

Alt-Kanzlerin Angela Merkel zeigte bei einer Lesung in Bonn erneut ihre klare Haltung – und sendete indirekte Botschaften an Bundeskanzler Friedrich Merz. Vor rund 1.000 Zuhörern las Merkel aus ihrer Autobiografie „Freiheit“ und sprach über Verantwortung, insbesondere in der Flüchtlingspolitik. Ohne Merz direkt zu erwähnen, betonte sie, dass demokratische Parteien stets „maßvoll und redlich agieren“ sollten.

Sie erklärte laut „Bild“: „Maß und Mitte sind die Grundlage ihres Erfolgs“. Merkel kritisierte dabei explizit eine entmenschlichende Rhetorik, einschließlich Begriffen wie „Flüchtlingsstrom“, und stellte ihren viel diskutierten Satz „Wir schaffen das“ aus 2015 erneut in den Mittelpunkt. Laut Merkel dürfe sich keine Partei von der AfD beeinflussen lassen: „Die Mehrheit der Menschen hat ein Gespür dafür, ob Politiker Probleme aus Überzeugung lösen oder rein aus Kalkül handeln.“

Ihre Aussagen wurden vielfach als klare Kritik an den jüngsten Äußerungen von Merz interpretiert. Der CDU-Chef hatte mit seiner „Stadtbild“-Debatte die politische Diskussion der vergangenen Wochen geprägt.

Kanzler polarisiert weiter mit „Stadtbild“-Aussagen

Merz hatte mit seiner Beschreibung von Verhaltensweisen, die nicht ins „Stadtbild“ passten, eine hitzige Debatte ausgelöst. Während laut einer ZDF-Umfrage 63 Prozent der Deutschen seinen Äußerungen zustimmen, kommt besonders scharfer Gegenwind aus der SPD. Kritiker werfen Merz vor, Millionen von Menschen mit Migrationshintergrund diskriminiert zu haben. Einige SPD-Abgeordnete forderten sogar einen „Stadtbild“-Gipfel im Kanzleramt, was die Union jedoch ablehnte.


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Merkel stellte sich während der Lesung klar gegen polarisierende Rhetorik. Ihre Worte betonten die Bedeutung einer respektvollen Sprache und dem persönlichen Einsatz in der Politik – gerade in Bezug auf brisante Themen wie Migration. Damit zieht sie erneut eine Linie zwischen sich und der Kommunikationsweise von Merz, der für seinen sachlich-kalten Stil bekannt ist. Die unterschwellige Kritik zeigt, dass Merkel sich auch nach ihrem Abschied aus der Politik nicht scheut, Stellung zu beziehen.

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