Gianni Infantino feiert sein „Baby“ bei jeder Gelegenheit. Doch nun kann selbst er es nicht mehr leugnen: Die FIFA hat das Interesse an der Klub-WM in den USA überschätzt.
Viele Tickets mussten stark rabattiert werden. Ihre ursprünglichen Preise sanken teilweise um über 97 Prozent. Damit reagiert der Veranstalter auf die geringe Nachfrage und versucht, die Stadien dennoch zu füllen.
Dynamische Preisgestaltung bei der Klub-WM
Das neue Format der Klub-WM stößt auf Probleme. Medienrechte, Spielerbelastung und geringe Zuschauerzahlen trüben das Event. Selbst umfangreiche Marketingmaßnahmen, für die 50 Millionen Dollar eingeplant wurden, konnten das Interesse im Gastgeberland kaum steigern. Die FIFA nutzte massiv Dynamic Pricing, um den Ticketverkauf anzukurbeln – also automatische Ticketpreis-Anpassungen anhand der Nachfrage (hier mehr dazu).
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Die günstigen Preise wurden offenbar schon beim Auftaktspiel eingeführt. Studenten erhielten Tickets für 20 Euro und bis zu vier Freikarten dazu (hier alle Details). Auch später blieben die Kartenpreise niedrig. Sogar für Spitzenspiele mit Bayern München und Real Madrid waren Tickets für unter 50 Dollar erhältlich.
Drastische Preissenkungen im Halbfinale
Die Krönung folgte nun in den Halbfinals: Tickets für Chelsea gegen Fluminense sanken von 473,90 auf 13,40 Dollar. Damit ist ein Bier im Stadion teurer. Auch das Duell zwischen PSG und Real erlebte einen Preisverfall von 978 auf 199,60 Dollar. Die FIFA verteidigt ihr Vorgehen mit lokalen Marktgegebenheiten.
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Die dynamische Preisstrategie bleibt zukunftsweisend. Eine solche Anpassung plant die FIFA auch für die Weltmeisterschaft 2026. Das Modell zielt darauf ab, die Verkäufe zu steigern und die Stadien bei Großevents trotz schwacher Nachfrage zu füllen. Die Klub-WM dient dabei offenbar als Testlauf für weitere Turniere.