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„Zufallsfund“ im Drogenmilieu: Amtskette der Geraer Oberbürgermeisterin wieder da

„Zufallsfund“ im Drogenmilieu: Amtskette der Geraer Oberbürgermeisterin wieder da

Geras Oberbürgermeisterin Viola Hahn und der Leiter der Landespolizeiinspektion Gera, André Röder, mit der wiederentdeckten Amtskette.
Geras Oberbürgermeisterin Viola Hahn und der Leiter der Landespolizeiinspektion Gera, André Röder, mit der wiederentdeckten Amtskette.

Geras Oberbürgermeisterin Viola Hahn hat ihre goldene Amtskette zurück. Ein Zufall wollte es, dass Polizisten bei einer Durchsuchung das Ende Juni gestohlene Stück fanden.

Gut drei Wochen war die goldene Amtskette von Geras Oberbürgermeisterin Viola Hahn verschwunden, nun hat die Polizei das historische Schmuckstück unerwartet entdeckt – bei Ermittlungen im Drogenmilieu. Oberkommissar Michael Stanja sprach von einem Zufallsfund. Er und seine Kollegen hätten zu Drogen- und Eigentumsdelikten ermittelt und am Freitagmorgen drei Wohnungen in der Geraer Innenstadt durchsucht. In einer habe die goldene Kette offen dagelegen. Auch die aus Hahns Büro gestohlenen Dienstsiegel und den Tresor, in dem das rund 100 Jahre alte Unikat aufbewahrt worden war, fanden die Beamten.

Als Tatverdächtiger wurde laut Stanja ein 55-Jähriger festgenommen, ein weiterer 38-Jähriger sei noch auf der Flucht. Beide stünden unter Bewährung. Gegen sie sollte noch am Freitag Haftbefehl beantragt werden. Zum Wert des Diebesgutes – darunter Fahrräder und hochwertige Fahrradteile – machte die Polizei keine Angabe. Auch kleinere Mengen Drogen hatten die Beamten sichergestellt.

Sicherheitsvorkehrungen im Rathaus verschärft

In der Nacht zum 30. Juni waren Kriminelle gezielt in das Amtszimmer der Oberbürgermeisterin eingebrochen. Sie selbst war damals im Urlaub. Der Leiter der Landespolizeiinspektion Gera, André Röder, bestätigte, dass es keine Spuren von Gewalt gab. Deswegen war spekuliert worden, ob die Diebe einen Schlüssel hatten oder das Büro nicht verschlossen war.

Dazu wollten sich Hahn und Röder mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht äußern. Die Stadtchefin versicherte aber, dass die Sicherheitsvorkehrungen im Rathaus verschärft worden seien. Details nannte sie nicht. Zwischenzeitlich war ein Finderlohn von 1000 Euro für Hinweise auf den Verbleib der Amtskette ausgelobt worden.

Die parteilose Oberbürgermeisterin zeigte sich am Freitag erleichtert über die Rückkehr der historischen Kette: „Sie ist ein wichtiges Symbol für unsere Stadt.“ Das habe ihr in den vergangenen Wochen auch die große Anteilnahme der Bürger am Verschwinden des Unikats gezeigt. Als Dankeschön lud Hahn die Ermittler nun zum Frühstück ein.