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Besorgte Bürger helfen Verfassungsschutz: Gefahrenpotenzial durch IS in Thüringen

Besorgte Bürger helfen Verfassungsschutz: Gefahrenpotenzial durch IS in Thüringen

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Radikalisierung Foto: imago/Ralph Peters

Nach Einschätzung des Thüringer Verfassungsschutzes führen Spuren der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auch nach Thüringen. Die Zahl der Gefährder bewege sich im einstelligen Bereich, sagte Verfassungsschutzchef Stephan Kramer am Donnerstag dem MDR. „Das ist für ein so kleines Land wie Thüringen ein beachtliches Gefahrenpotenzial.“ Nach Einschätzung des Behördenleiters gibt es landesweit derzeit rund 140 Islamisten. 75 davon seien Salafisten. Ein Sprecher erklärte auf Anfrage, diese Zahl steige weiter. Um welche Spuren es sich genau handelt, sagte er nicht.

„Der Verfassungsschutz ist nicht nur auf der Hut, sondern auch ziemlich beansprucht mit der Überwachung solcher Fälle“, sagte Kramer. Nach Angaben eines Sprechers sind bundesweit mittlerweile 850 Personen in die Kriegsgebiete nach Syrien und im Irak ausgereist.

Es gebe Hinweise nicht nur von Partnerdiensten oder internationalen Quellen, sondern auch von besorgten Bürgern, erklärte Kramer. „Ein Teil davon stellt sich als valide heraus, und wir versuchen, an diese Hinweise Substanz zu bekommen.“ Es werde geprüft, ob es direkte Verbindungen zum IS, zu Al-Kaida und Al-Nusra oder anderen bekannten Terrororganisationen gebe.