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Thüringerin erfüllt sich einen Traum – 15 Mal Schwerelosigkeit

Thüringerin erfüllt sich einen Traum – 15 Mal Schwerelosigkeit

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Hin und wieder steht Simone Gutsche auch mal in der Nacht auf, um sich die Sterne oder Himmelsphänomene anzuschauen. Foto: Axel Heyder

Bald hebt sie ab, und vielleicht ist Simone Gutsche dabei völlig losgelöst. So ist der Plan der jungen Frau aus Ilmenau. In einer Woche, am 24. November, startet der Flieger Richtung Orlando, Florida. 15 Mal schwerelos mit der Nasa, den Anzug dafür hat sie schon. Und auch trainiert: „Ich war tatsächlich auf dem Rudolstädter Vogelschießen und habe dort eine Runde nach der anderen gedreht, auf diesem irren Karussell mit Überschlag. Am zweiten Tag kannte mich der Besitzer schon.“

Neben ihrem Job als Sekretärin an der Uni Ilmenau, hat sie für Werbung auf Plakatwänden Model gestanden, kleine Rollen in Filmen und Fernsehserien übernommen und für Kleidung gut ausgesehen. Auf High-Heels als Nummern-Girl durch den Boxring ist sie auch schon gelaufen. Zuweilen fährt sie morgens um 5 Uhr zum Drehtag nach Köln und ist erst spät Nachts zurück. Und alles, was sie da verdient, steckt sie in die Verwirklichung ihre Träume. In das, was ihr das Leben bieten soll. Als da wären: Eine Expeditionen zum Nord- und Südpol. Und: Ein Parabelflug. Genau der steht ihr nun in Cape Canaveral, Florida, im bekannten Kennedy Space Center bevor.

Simone Gutsche darf Experiment in der Schwerelosigkeit durchführen

„Ich habe mich schon immer für den Weltraum, Sterne, Kosmonauten und Raumschiffe interessiert“, sagt die sympathische Thüringerin. Und dass das nicht einfach so daher gesagt ist, zeigen nicht nur die zahlreichen „spacigen“ Dekorationen bei ihr zu Hause, sondern auch das Teleskop auf dem Balkon. „Es ist wirklich keine Seltenheit, dass ich mitten in der Nacht aufstehe, um ein besonderes Himmelsereignis zu beobachten.

Die Fahrten im Karussell waren natürlich nicht die einzige Vorbereitung. Für nicht wenig Geld hat sie eine professionellere Vorbereitung bereits bei einem Astronautentraining in Deutschland absolviert und fühlt sich gerüstet für das Abenteuer, das zwar nicht gleichbedeutend mit einem Flug ins All ist, aber immerhin eine echte Schwerelosigkeit vorhalten kann. Bei den 15 mal 20 Sekunden, die sie von diesem Höhen-Gefühl erwarten, werde sie die ersten Male wohl benötigen, so schätzt sie, um sich daran zu gewöhnen. Dann will sie mit einem Becher einen Tropfen Flüssigkeit einfangen, eines der Experimente, die auch die Gäste während des Fluges machen dürfen.

Und demnächst nach Russland? Simone Gutsche denkt über MIG29-Flug nach

Im Anschluss gibt es noch ein Astronauten-Training bei der Nasa. Es habe einen Sinn, es im Nachhinein zu machen, so erklärt sie. Einige hätten nach diesem den Parabelflug nicht mehr angetreten. Dass dieser eine Menge Geld kostet, ist es der jungen Frau wert. Immerhin steht er auf ihrer Hitliste ganz oben und sie hat jeden Cent dafür gespart. Und sie grübelt schon wieder, ein weiteres Abenteuer hinzuzufügen. In Russland werden Flüge in die Stratosphäre mit einer MIG29 angeboten. So nah am Weltraum, das wäre auch noch genau das Richtige.