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Tödlicher Virus für Hunde in Thüringen aufgetaucht

Tödlicher Virus für Hunde in Thüringen aufgetaucht

Jagdhund
Ein Jagdhund wurde bei Greiz mit dem tödlichen Aujeszky-Virus infiziert und musste eingeschläfert werden. (Symbolfoto) Foto: Swen Pförtner/dpa
  • Jagdhund stirbt nach Kontakt mit Wildschwein, das tödlichen Virus in sich trug.
  • Aujeszky-Virus verursacht starken Speichelfluss und macht das Tier apathisch und rastlos.
  • Heilbar ist die Krankheit nicht.

Tragisch endete eine sogenannte Drückjagd bei Greiz vor wenigen Tagen für einen Jagdhund. Der Vierbeiner hatte ein Wildschwein gebissen, dass mit dem für Hunde tödlichen Aujeszky-Virus infiziert war. Nachdem ein Tierarzt für die traurige Gewissheit sorgte, musste der Vierbeiner eingeschläfert werden. Heidrun Grimm, Leiterin des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes des Landkreises Greiz, bestätigte den Fall gegenüber der Ostthüringer Zeitung.

Das sind die Symptome des Aujeszky-Erregers

Der Aujeszky-Erreger, der nach einem ungarischen Tierarzt benannt wurde, verursacht bei Hunden und Katzen eine tollwutähnliche Erkrankung, die fast immer tödlich endet. Ist das Tier apathisch, rastlos oder hat es starken Speichelfluss, können das erste Symptome sein. Auch ein extremer Juckreiz, Fieber, Durchfall und Erbrechen können auf eine Infektion hindeuten. Halter sollten dann mit dem Tier zum Tierarzt – allerdings kann dieser nur die Symptome lindern. Heilbar ist die sogenannte Pseudowut nicht.

Zuvor ist der Virus bereits im Landkreis Osterode (Niedersachsen), Kreis Bernkastel-Wittlich (Rheinland-Pfalz) und im Landkreis Haßberge (Bayern) aufgetaucht.

Wann dürfen Tiere Schweinefleisch essen?

Hunde und Katzen dürfen kein unbehandeltes Schweinefleisch zu fressen bekommen. Dieses könnte das Aujeszky-Virus enthalten, das für die Tiere tödlich sein kann, warnt der Verein Aktion Tier. Da der Erreger für Menschen ungefährlich ist, wird das Fleisch vor der Auslieferung in den Handel darauf nicht untersucht. Schweinefleisch und auch Teile vom Wildschwein müssen entweder auf 80 Grad erhitzt oder sechs Wochen lang bei minus 18 Grad tiefgekühlt werden, bevor die Tiere sie fressen dürfen, erklären die Experten.

Tipps für Spaziergänger mit Hund im Wald

„Man sollte Hunde im Wald nicht frei laufen lassen“, sagt Heidrun Grimm gegenüber der OTZ. Denn das Gefährlichste sei der Kontakt von Hunden mit Wildschweinen. Mit Letztgenannten gibt es seit Jahren ein großes Problem. „Die Wildschweinbestände sind regelrecht explodiert“, weiß Grimm. Umso größer sei also auch die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hund beim Waldspaziergang auf einen Schwarzkittel treffe. „Je mehr Wildschweine es gibt, desto größer ist die Gefahr, dass sich ein Hund infiziert“, weiß die Fachfrau.