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Mutter lässt Tochter von Bekannten vergewaltigen – Urteil gefallen

Mutter lässt Tochter von Bekannten vergewaltigen – Urteil gefallen

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Ein Teddybär liegt zurückgelassen an einer Hauswand. (Symbolfoto) Foto: Imago/Christian Ohde

Der Fall erschütterte auch erfahrene Juristen: Ihre eigene Tochter hat die Frau zu einem Bekannten gebracht, der sich immer wieder an dem Kind verging. Nun das Urteil.

Weil sie ihre kleine Tochter einem Bekannten für sexuelle Dienste überlassen hat, ist eine 37-Jährige zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Den Mann verurteilte das Landgericht Meiningen nach Angaben eines Sprechers am Donnerstag zu neun Jahren Freiheitsstrafe. Außerdem ordneten die Richter Sicherheitsverwahrung für den 51-Jährigen an. Das bedeutet, dass der Mann auch nach Ende der Strafhaft im Gefängnis bleibt, bis ein Gericht ihn nicht mehr für gefährlich hält. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

Schwerer Missbrauch in 20 Fällen

Das Gericht sprach die beiden deutschen Angeklagten aus Steinach (Landkreis Sonneberg) wegen schwerem Missbrauchs von Kindern in mehr als 20 Fällen für schuldig. Die Frau soll ihre 2006 geborene Tochter über Jahre in die Wohnung des Bekannten gebracht haben, wo er sich immer wieder an dem Kind vergangen haben soll.

Missbrauch eines Kindes für 30 Euro

Zu dem Missbrauch soll es im Zeitraum von 2012 bis 2018 gekommen sein. Hierfür soll der Bekannte der Mutter laut Anklage jeweils zwischen 30 und 50 Euro gezahlt haben. Diesen Punkt hatte die Frau im Laufe der Verhandlung bestritten. Sie habe zwar Geld bekommen, aber nicht als Bezahlung, so die Angeklagte. Ansonsten hatten beide die Vorwürfe im Wesentlichen schon zum Prozessbeginn eingeräumt.

Opfer vertraute sich Freundin an

Die beiden Angeklagten haben sich demnach 2012 kennengelernt. Der Mann hatte laut Gericht der Mutter damals erklärt, dass er sich sexuell zu Kindern hingezogen fühle. Der Fall wurde nach Angaben des Sprechers bekannt, weil sich das Mädchen einer Freundin anvertraute.

Weitere kinder- und jugendpornografische Bilder gefunden

In der Wohnung des Mannes stießen Polizisten bei einer Durchsuchung zudem auf einen Computer, auf dem laut Anklage kinder- und jugendpornografische Bilder und Videos gefunden wurden. Auch nach dem Urteil soll das Mädchen weiter in einem Spezialheim für traumatisierte Kinder bleiben. Selbst im Kreis der erfahrenen Juristen des Meininger Landgerichts war der Fall wegen seiner Abgründigkeit viel diskutiert worden.