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700 Meter unter der Erde: Das ist der kurioseste Faschingsumzug in Thüringen

700 Meter unter der Erde: Das ist der kurioseste Faschingsumzug in Thüringen

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Foto: Gregor Mühlhaus

In ihrer 66. Saison haben die Karnevalisten des Bleicheröder Carneval Clubs etwas Besonderes einfallen lassen.

Rekord-Karneval in Bleicherode

Da Bleicherode und das benachbarte Sollstedt im Kalibergbau-Revier liegen, kam die Idee auf, 700 Meter unter der Erde den tiefsten Karnevalumzug der Welt zu veranstalten. Am Samstag machten sich dann 48 Jecken auf Rekordjagd.

Aus Sicherheitsgründen konnten nicht noch mehr Menschen mit in die Tiefe. Im Personenkorb, ähnlich eines Lifts, ging es in zwei Fahrten in Sollstedt 700 Meter abwärts.

Vorher musste jeder einen „Lebensretter“ an sich nehmen, ein Gerät mit Sauerstoff für maximal 40 Minuten – für den Ernstfall.

Karneval tief unter der Erde von Bleicherode: Die Fotos aus dem Schacht

Jecken zieht es in den Schacht

Das Prinzenpaar, Prinzessin Antje I. und Prinz Jörg VI, sowie Club-Präsident, andere Narren und die Funkengarde waren dabei. Mit ihrem Schlachtruf „Bleicherode Jo, Jau, Jo Jau, Jo Jau“ zogen sie los, mehrere Male wurde auch das Bergmannslied „Glück auf“ gesungen. In der Grube ebenfalls dabei: der „Schneckenhengst“, die Symbolfigur der Stadt Bleicherode – eine Art Ritter.

700 Meter unter der Erde von Sollstedt nach Bleicherode

In geschmückten Jeeps ging es 16 Kilometer von Sollstedt unter Tage nach Bleicherode. Auf der Hälfte der Strecke dann ein ein Zwischenstopp: Es wurden Reden gehalten, geschunkelt und die Funkengarde zeigte ein kleines Programm.

In diesem Punkte auf der Strecke kam es vor 15 Jahren zu einem sogenannten „Durchschlag“: Die Gänge aus Richtung Sollstedt wurden mit einem Gang nach Bleicherode verbunden.

Nach etwa zweieinhalb Stunden wieder unter Tage wurden die Jecken vom Bergmannsorchester Bleicherode und adretten Damen mit einem Doppelkorn empfangen.