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30 Jahre Mauerfall: Tote Kinder in der DDR – Mütter haben schlimmen Verdacht

30 Jahre Mauerfall: Tote Kinder in der DDR – Mütter haben schlimmen Verdacht

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DDR: Eltern von toten Kindern haben einen schlimmen Verdacht. Eine Organisation will helfen. (Symbolbild) Foto: imago

Sein Kind zu verlieren, ist wohl das Schlimmste, was Eltern passieren kann. Kinder, die bereits tot geboren werden, werden auch Sternenkinder genannt.

Jedes Jahr sterben Kinder schon vor oder während der Geburt. Immer mehr Frauen, die in den 1970er und 1980er Jahren in der DDR entbunden haben, haben aber einen schlimmen Verdacht.

DDR: Tote Kinder – Mütter kommen nicht zur Ruhe

Ein Forschungsprojekt beschäftigt sich mit Todesfällen von Kindern in der DDR. Es hätten sich immer wieder Frauen gemeldet, die nicht mehr glaubten, dass ihr Kind vor, während oder nach der Geburt gestorben sei. Wir berichteten.

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Stattdessen seien sie über den Tod ihres Kindes belogen, und das Kind von – regimegetreuen Parteigenossen, so die Thüringer Allgemeine in einem Bericht – adoptiert worden.

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Der Mauerfall:

  • In der Nacht von Donnerstag, 9. November 1989, auf Freitag wurde die Mauer in Berlin geöffnet
  • 28 Jahre lang, von 1961 bis 1989, hatte die Mauer Ost- und West-Deutschland getrennt
  • Mindestens 327 Menschen verloren bei dem Versuch, die innerdeutsche Grenze zu überwinden, ihr Leben. Die Dunkelziffer ist weitaus höher.
  • Zur Öffnung der Mauer führten unter anderem Massenkundgebungen in der Wendezeit, Forderungen nach Reisefreiheit, anhaltende Flucht großer Bevölkerungsteile der DDR in die Bundesrepublik Deutschland
  • Eine Pressekonferenz des SED-Chef Ost Berlins, Günter Schabowski, die live im Fernsehen und im Radio übertragen wurde, gilt als „Auslöser“ für die Maueröffnung
  • Schabowski antwortete auf die Frage, wann die Ausreisefreiheit in Kraft tritt, mit den Worten: „Das tritt nach meiner Kenntnis – ist das sofort, unverzüglich.“
  • 2019 jährt sich der Mauerfall zum 30. Mal. In Berlin findet anlässlich des historischen Ereignisses die Festivalwoche „30 Jahre Friedliche Revolution – Mauerfall“ statt

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Interessengemeinschaft will Eltern helfen

Betroffene Eltern finden Unterstützung unter anderem bei der „Interessengemeinschaft gestohlene Kinder der DDR“. Die Organisation setzt sich für die Verbesserung der Bedingungen zur Aufarbeitung und Aufklärung des Unrechts in der ehemaligen DDR ein.

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Anlässlich des Jubiläums „30 Jahre Mauerfall“ ermutigt die Organisation erneut Betroffene, sich zu melden und über die Erfahrungen zu sprechen.

Die wissenschaftlich-historische Aufarbeitung zu Adoptionen in der DDR stehe leider noch am Anfang, sagte Sozialministerin Stefanie Drese (Mecklenburg-Vorpommern) Anfang November. „Die bislang bekannten gesellschaftlichen, rechtlichen und historischen Tatsachen reichen nicht aus, um wesentliche Fragen zu beantworten. Wir brauchen deshalb eine Hauptstudie zur Erforschung der Adoptionen in der DDR.“ (fno/aj/dpa)