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Thüringen: Aufstand in der JVA – Polizei gibt Details zur Gefangenenmeuterei bekannt

Thüringen: Aufstand in der JVA – Polizei gibt Details zur Gefangenenmeuterei bekannt

Thüringen-JVA-Polizei
In der JVA Untermaßfeld in Thüringen hat es am Dienstagabend einen großen Polizeieinsatz gegeben! Foto: NEWS5

Untermaßfeld. 

In einer Justizvollzugsanstalt in Thüringen ist es am Dienstagabend zu Unruhen bei den Gefangenen gekommen. Ein Großaufgebot der Polizei Thüringen war mit spezialer Schutzausrüstung vor Ort.

Jetzt steht fest, wie es zu dem Aufstand kommen konnte.

Thüringen: Unruhe in der JVA! Großeinsatz der Polizei

Das war passiert: Gegen 20.45 Uhr rückten Spezialeinsatzkräfte der Polizei am Mittwoch zur JVA in Untermaßfeld im Kreis Schmalkalden-Meiningen an. Das Gefängnis verfügt laut Justizministerium über 345 Haftplätze für männliche Gefangene.

Laut Polizei hielten sich mehrere Gefangenen nicht an die geltenden Regeln und reagierten auch nicht auf Aufforderung der Justiz-Beamten. Unter anderem verbarrikadierten sich Insassen in ihren Zellen, stellten sämtliches Mobiliar vor die Zellentür und zündeten es anschließend an. Die Beamten konnten den Brand löschen, zwei Männer erlitten eine Rauchgasvergiftung.

Andere Insassen warfen Gegenstände durch die Gitterstäbe am Fenster, unter anderem Papierhandtücher und Toilettenrollen, die sie im Vorfeld angezündet hatten.

Das geschah in der JVA

Der Hintergrund: Der Haupttäter war seiner Auffassung nach nicht adäquat medizinisch versorgt worden und bestand auf eine Untersuchung im Krankenhaus. Der Anstaltsarzt lehnte ab. Darauf begann der Mann andere Insassen aufzustacheln, die sich mit ihm solidarisierten.

Die Lage soll aber innerhalb kürzester Zeit unter Kontrolle gebracht worden sein. Bei der Festsetzung der Gefangenen verletzte sich ein Insasse leicht.

So geht die Polizei nun vor

Jetzt hat die Polizei einen wichtigen Entschluss gefasst: Einige der beteiligten Häftlinge sind in der Zwischenzeit in andere Thüringer Gefängnisse verlegt worden. Das sagte der Sprecher des Justizministeriums am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

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Die Polizei setzte außerdem Pfefferspray ein. Dabei erlitten zwei Männer leichte Augenreizungen, die mit klarem Wasser behandelt werden konnten. Ein Gefangener bekam außerdem Kreislaufprobleme, er wurde anschließend ärztlich untersucht.

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Danach konnte er ebenfalls zurück in seine Zelle gebracht werden. Laut der Polizei Thüringen bestand zu keinem Zeitpunkt die Gefahr, dass Gefangene das Gelände der JVA verlassen konnten. Die Suhler Kriminalpolizei ermittelt nun wegen Gefangenenmeuterei.

Es wird gegen mehrere Beschuldigte wegen schwerer Brandstiftung ermittelt. Die Kriminalpolizei hat ihre Ermittlungen noch nicht abgeschlossen.(fno/ldi)