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Thüringen: Rechter Szenetreff brennt komplett aus – Brandstiftung immer wahrscheinlicher

Thüringen: Rechter Szenetreff brennt komplett aus – Brandstiftung immer wahrscheinlicher

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Eine ehemalige Waldgaststätte in Sonneberg in Thüringen stand am Sonntag lichterloh in Flammen. Die Polizei hat einen schlimmen Verdacht. Foto: News5/Ittig

Sonneberg. 

Einsatz für die Feuerwehren in Sonneberg in Thüringen!

Eine ehemalige Waldgaststätte hat dort am Sonntag lichterloh in Flammen gestanden. Jetzt kommen pikante Details ans Licht: In dem Lokal in Thüringen haben sich vor wenigen Jahren vor allem Rechtsextremisten getroffen.

Thüringen: Ehemalige Gaststätte in Flammen!

Seit den frühen Morgenstunden kämpften Einsatzkräfte in Sonneberg am Sonntag gegen die Flammen, schon auf Anfahrt konnten die Einsatzkräfte das Feuer sehen.

Doch bevor die Löscharbeiten beginnen konnten, gab es ein Problem: Diverse dicke Äste blockierten die Zufahrt. Den Polizeibeamten, die noch vor der Feuerwehr vor Ort waren, gelang es, sie kurz vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte aus dem Weg zu räumen. Laut eines Polizeisprechers deute derzeit alles darauf hin, dass das Holz absichtlich auf der Zufahrtsstraße abgelegt worden ist.

Die Feuerwehr musste dann nach dem Start der Löscharbeiten einen Pendelverkehr für die Löschwasserversorgung einstellen. Das Hauptgebäude ließen die Einsatzkräfte kontrolliert abbrennen. Dabei galt vor allem, die nebenstehenden Gebäude zu sichern.

Feuerwehrmann bei Brand in Thüringen leicht verletzt

Wegen der starken Rauchentwicklung wurde zeitweise auch eine Warnmeldung an die Bevölkerung rausgegeben. Bei den Löscharbeiten wurde ein Feuerwehrmann nach ersten Erkenntnissen leicht verletzt und ins Krankenhaus gebracht.

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Wie es genau zu dem Brand gekommen ist, ist noch unklar. Fest steht, dass das Lokal seit 2018 im Verfassungsschutzbericht des Freistaats geführt wird. 2015 hat es ein langjähriger Rechtsextremist übernommen, es wurde zum Veranstaltungsort der regionalen rechtsextremistischen Szene.

„Es werden vorrangig Geburtstagsfeiern mit Live-Musik und Konzerte durchgeführt. Zudem wird das Objekt rechtsextremistischen Bands als Proberaum zur Verfügung gestellt“, hieß es in dem Bericht. In Anlehnung an die ehemalige Hitler-Residenz wurde das Lokal innerhalb der Szene auch „Obersalzberg“ genannt. Inzwischen sei das Gebäude marode und habe „merklich an Attraktivität verloren“, so der Bericht. Zuerst hatte die „Bild“ berichtet.

Thüringen: Brandstiftung möglich

Die Polizei ermittelt derzeit in alle Richtungen. „Wir konnten noch keine Hinweise auf ein politisches Motiv finden“, sagte ein Polizeisprecher unserer Redaktion am Montag. Am Dienstag gab ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bei der Deutschen Presse-Agentur bekannt: „Es liegen auch Indizien vor, dass eine Brandstiftung in Betracht kommt“.

Die Beamten gehen derzeit von einem Schaden von rund 100.000 Euro aus. (abr/vh)