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Thüringen: „Auf Rekordniveau“! Dafür musst du im Freistaat besonders tief in die Tasche greifen

Thüringen: „Auf Rekordniveau“! Dafür musst du im Freistaat besonders tief in die Tasche greifen

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In Thüringen sind die Preise für einige Dinge besonders hoch. (Symbolfoto) Foto: picture alliance / Zoonar | DesignIt

Erfurt. 

Strom und Gas gehören zu den essenziellen Dingen, die man zu Hause so braucht. Da lohnt es sich schon mal, die Preise verschiedener Anbieter in Thüringen zu vergleichen.

Doch trotz sparsamen Verhaltens und einer bedachten Auswahl des Anbieters müssen Haushalte in Thüringen für Strom und Gas besonders tief in die Tasche greifen. Sie zahlen meist mehr als in anderen Bundesländern.

Thüringen: Menschen in Ostdeutschland zahlen mehr

Statistiken des Online-Vergleich-Portals „Check24“ haben herausgefunden, dass Menschen in Ostdeutschland durchschnittlich mehr für die Grundversorgung ihrer Haushalte zahlen als Menschen in Westdeutschland. Rund 18 Prozent sind sie demnach stärker belastet.

Besonders wir Thüringer sind von diesen Preisunterschieden betroffen – und auch die Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern. Eine Beispielrechnung zeigt, dass wir für einen Ein-Personen-Haushalt (Jahresverbrauch: 1.500 kWh Strom, 5.000 kWh Gas) im Schnitt 4,8 Prozent des Einkommens für die Energiekosten aufwenden müssen.

Im deutschlandweiten Durchschnitt sind es nur 4 Prozent. In Bayern (3,7 Prozent), Baden-Württemberg (3,6 Prozent) und Hamburg (3,6 Prozent) liegen die jeweiligen Zahlen sogar deutlich darunter.

„Check24“-Energie-Chef Steffen Sutter erklärt die Unterschiede folgendermaßen: „In Ostdeutschland wird ein größerer Teil des verfügbaren Einkommens für die Energiekosten fällig. Das liegt einerseits daran, dass die Kaufkraft dort etwa 14 Prozent niedriger ist als in den westdeutschen Bundesländern. Gleichzeitig zahlen ostdeutsche Verbraucher auch absolut mehr für Energie – z.B. aufgrund höherer Netznutzungsentgelte.“

Thüringen: Strom und Gas auf Rekordniveau

Unabhängig von den preislichen Ungleichheiten, die bundesweit herrschen, sind die Preise für Strom und Gas momentan so hoch wie nie zuvor. „Der Strompreis befindet sich seit Monaten auf Rekordniveau. Daran ändert auch die minimale Senkung der EEG-Umlage nichts“, sagt Steffen Suttner. „Am einfachsten senken Verbraucher hohe Stromkosten durch den Wechsel zu einem günstigen Alternativ-Anbieter.“

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Ein Grund für die hohen Preise ist die CO2-Abgabe, die seit Januar 2021 gezahlt werden muss. Der Ausstoß einer Tonne Kohlendioxid kostet momentan 25 Euro. Ein Musterhaushalt mit einem Energieverbrauch von 20.000 kWh zahlt dadurch für Gas 119 Euro pro Jahr mehr.

Doch mit den aktuellen Preisen ist für die Verbraucher das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Bis 2025 steigt die CO2-Abgabe schrittweise auf 55 Euro je Tonne, Gas wird also langfristig teurer. (cm)