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Kaufland in Thüringen: HIER kann dein Einkauf länger dauern – „Wollen zeigen, dass Klatschen alleine nicht reicht“

Kaufland in Thüringen: HIER kann dein Einkauf länger dauern – „Wollen zeigen, dass Klatschen alleine nicht reicht“

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Kaufland in Thüringen: HIER stehen Kunden vor geschlossenen Türen. (Symbolfoto) Foto: imago stock&people gmbh

Wichtige Nachricht für alle Kaufland-Kunden in Thüringen!

Wegen eines Tarifstreits zwischen Beschäftigten und Arbeitgebern im Einzel- und Versandhandel wird es in den kommenden Tagen zur Streiks in mehreren Kaufland-Filialen in Thüringen und den Nachbarländern Sachsen und Sachsen-Anhalt kommen. Rund 280.000 Beschäftigte sind aufgerufen, sich zu beteiligen.

Kaufland in Thüringen: HIER müssen Kunden mehr Zeit einplanen

Am Donnerstag sind zunächst die Mitarbeiter der Filiale in Gera Bieblach-Ost zum Streik aufgerufen.

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Das ist das Bundesland Thüringen:

  • der Freistaat Thüringen hat rund 2,1 Millionen Einwohner auf 16.000 Quadratkilometer Fläche
  • Landeshauptstadt und zugleich größte Stadt ist Erfurt
  • weist eine hohe Dichte an wichtigen Kulturstätten auf, darunter das „Klassische Weimar“ (Unesco-Weltkulturerbe), das Bauhaus in Weimar und die Wartburg bei Eisenach
  • Ministerpräsident ist Bodo Ramelow (Linke), regierende Parteien sind Linke, SPD, Grüne

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Seit 5.30 Uhr stehen die Streikenden vor dem Personaleingang. „Mit dieser spontanen Streikaktion wollen die Beschäftigten einen Unmut über den Verhandlungsverlauf ausdrücken“, so Verdi-Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago. „Die Beschäftigten sind wütend über die fehlende Anerkennung ihrer Leistung während der Corona-Pandemie.“

Kaufland-Angestellte Jana Domke: „Wir haben in den letzten Monaten trotz aller Schwierigkeiten und Ängste die Versorgung sicher gestellt, gerade im Lebensmitteleinzelhandel wurden gigantische Umsätze realisiert und jetzt sollen wir mit Almosen abgespeist werden.“

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Kaufland in Thüringen: Das fordern die Mitarbeiter

Die Verdi-Tarifkommission fordert eine Lohnerhöhung um 4,5 Prozent mehr plus 45 Euro monatlich, außerdem ein rentenfestes Mindestgehalt von 12, 50 Euro pro Stunde. Der neue Tarifvertrag soll dabei eine verkürzte Laufzeit von zehn Monaten haben, um eine Angleichung an die anderen Bundesländer zu vollziehen. Für Gewerkschaftsmitglieder werden zudem drei zusätzliche freie Tage als „Gesundheitstage“ gefordert.

Das alles lehnen die Arbeitgeber ab, fordern dagegen einen Dreijahresabschluss: Sie bieten den Angestellten für das erste Jahr nach zwei Nullmonaten einen Prozent, für das zweite Jahr 1,4 Prozent und für das dritte Jahr zwei Prozent mehr Lohn an. Unternehmen, „die von den Pandemieauswirkungen betroffen waren“, sollen die Erhöhungen jeweils zehn beziehungsweise sechs Monate später ausgezahlt werden.

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Und: In Unternehmen, „die gut durch die Pandemie gekommen sind“, soll den Vollzeit-Angestellten eine einmalige Corona-Prämie von 37,32 Euro für zehn Monate gezahlt werden.

Kaufland in Thüringen: „Wollen zeigen, dass Klatschen alleine nicht genügt“

Die Verdi lehnt diesen Vorschlag ab: „Eine Zweiklassengesellschaft wird es mit uns nicht geben. Angebote deutlich unter der Inflationsrate sind eine Unverschämtheit“, erklärt Verhandlungsführer Lauenroth-Mago.

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Am Freitag sollen die Streiks auf weiter Einzelhandels-Filialen wie Kaufland in Thüringen und Sachsen-Anhalt weiter ausgedehnt werden. „Wir wollen zeigen, dass Klatschen alleine nicht genügt. Die Beschäftigten brauchen deutliche dauerhafte Gehaltssteigerungen“, stellt Jörg Lauenroth-Mago klar. (kv)