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Nena in Thüringen: Sängerin mit deutlicher Ansage an ihre Fans – „Ich mache da nicht mit“

Nena in Thüringen: Sängerin mit deutlicher Ansage an ihre Fans – „Ich mache da nicht mit“

© IMAGO / Future Image

Verschwörungstheorien - warum sie in Krisen so viele Menschen anziehen

5G-Netze, Bill Gates, ein Laborunfall in Wuhan: Um den Ursprung von Covid-19 ranken sich zahlreiche Verschwörungstheorien. Für Experten ist das keine Überraschung. In Krisen geben sie einigen Menschen demnach zumindest ein Gefühl von Kontrolle zurück.

Apolda. 

Nena

hat bei einem Konzert in Thüringen nicht nur ein Konzert gegeben, sondern auch ihre Meinung recht deutlich zur Schau gestellt.

Man könnte meinen, nach den Kontroversen wäre es schlau für einen Künstler wie Nena, die Angriffsfläche zu verkürzen. Nena selbst sieht das wohl aber anders. Zumindest, wenn sie in Thüringen auftritt.

Nena in Thüringen: Sängerin wendet sich an ihre Fans auf Konzert – „Lasst euch keinen Schei* erzählen“

Bei ihrem Konzert auf dem Apoldaer Musiksommer am vergangenen Samstag hat sie weder ein Blatt noch eine Maske oder anderes vor den Mund genommen. Ganz so viele Gäste wie beim Clueso-Konzert am Freitagabend sind nicht gekommen. Ganz so jung waren sie auch nicht.

Fraglich, ob besonders viele so genannte Querdenker im Publikum waren. Die Stimmung glich vor dem Konzert jedenfalls eher einem entspannten Stadtfest – auch wenn beim Einlass alle erst einmal dazu aufgefordert wurden, die Maske zu tragen.

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Das ist Nena:

  • Nena wurde am 24. März 1960 als Gabriele Susanne Kerner in Hagen geboren
  • Nena ist eine deutsche Popsängerin
  • Mit dem Hit „99 Luftballons“ ihrer Band Nena wurde sie 1983 während der Neuen Deutschen Welle bekannt
  • Mit weltweit 25 Millionen verkauften Tonträgern zählt sie zu den erfolgreichsten Künstlern der deutschen Musikgeschichte
  • In den 1980er-Jahren hatte Nena eine heimliche einjährige Affäre mit Udo Lindenberg
  • Mit Philipp Palm, einem zwölf Jahre jüngeren Schlagzeuger und Musikproduzenten, hat Nena zwei Kinder. Die Familie lebt in Hamburg-Rahlstedt

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Maske-ab ging dann erst auf dem Festival-Gelände selbst. Das hat aber die Wenigsten gestört.

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Nach drei Songs haut die Sängerin raus: „Ich mache da nicht mit“

So deutete zunächst alles auf einen entspannten Konzertabend in einer lauen Apoldaer Sommernacht hin. Wer aber dachte, Nena hält sich in Thüringen mit Kommentaren zurück, hat sich kräftig getäuscht.

Nach nur drei Songs spricht die Sängerin den Elefant im Raum an: „Geimpft oder Ungeimpft“, sagt sie, „schwarz und weiß, ich mache da nicht mit. Wir sind alle eins. Hören wir auf zu spalten.“

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Das Hygiene-Konzept des Apoldaer Musiksommers wurde im Vorfeld mitunter kontrovers diskutiert. Zutritt gibt es nur nach den 3G-Regeln – also für Geimpfte, Genesene oder Getestete.

Und mit Corona-Regeln hat es Nena ja bekanntlich nicht so.

Nach dem Seitenhieb spricht die Sängerin auch noch DAS an

Die Sängerin beließ es aber nicht bei dem Seitenhieb, sondern holte noch einmal weiter aus. „Lasst euch keinen schei** erzählen – und ihr habt mega nice Polizisten.“

Bei diesem Statement zogen dann doch einige Gäste die Augenbrauen hoch. Andere lachten, wieder andere klatschten Beifall. „Ich war mal in Berlin auf ein paar Demos da waren manche auch nicht so nice. Also vielen Dank an die Polizei in Thüringen. Und vielen Dank an die Eltern, die ihre Kinder schützen.“

Äußerungen lassen viel Spielraum für Interpretationen

Was genau die Sängerin damit meint, lässt sich wohl erstmal nicht beantworten. Das Hygienekonzept des Konzerts wurde jedenfalls ohne Kompromisse durchgesetzt. Dennoch schien sich die Sängerin im Freistaat wohlzufühlen. Zitat:

„Wenn ich einen Plan B brauche, komme ich nach Thüringen.“

Auch dieses Statement lädt dazu ein, interpretiert zu werden.

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Der weitere Konzertabend verlief dann wieder in geordneten Bahnen und weitestgehend ohne mehrdeutige Kommentare. Besonders abgefeiert haben die Fans – wer hätte es gedacht – die Klassiker aus den alten Tagen.

Nach dem Konzert trugen manche Fans am Ausgang wieder eine Maske – auch wenn sie von den Ordnungskräften dazu nicht aufgefordert wurden. (bp)