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Thüringen: Nach Großrazzia – Anklage gegen neun Neonazis! DAS ist der Grund

Thüringen: Nach Großrazzia – Anklage gegen neun Neonazis! DAS ist der Grund

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Thüringen: Nach Großrazzia – Anklage gegen neun Neonazis! DAS ist der Grund

Thüringen: Nach Großrazzia – Anklage gegen neun Neonazis! DAS ist der Grund

94-jährige Polin kämpfte gegen Nazis - und jetzt für die EU

Vor fast 80 Jahren kämpfte die Polin Wanda Traczyk-Stawska beim Aufstand in Warschau gegen die Nazis - heute legt sie sich mit der eigenen Regierung an: Sie engagiert sich für einen Verbleib Polens in der EU und für Flüchtlinge.

In Thüringen hat die Polizei bereits im letzten Jahr eine Großrazzia gegen die rechtsextreme Gruppe „Turonen“ durchgeführt.

Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Gera (Thüringen) Anklage gegen neun verdächtige Neonazis erhoben.

Thüringen: Anklage gegen neun Neonazis

Wie der NDR berichtet, hat die Staatsanwaltschaft Gera gegen neun Verdächtige Anklagen wegen bandenmäßigen Handelstreibens mit Betäubungsmitteln und der Bildung einer kriminellen Vereinigung erhoben. Darunter sind drei Frauen und sechs Männer.

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Politisch motivierte Kriminalität in Thüringen:

  • Im Freistaat wurden im Jahr 2020 insgesamt 2.095 Fälle von politisch motivierter Kriminalität festgestellt
  • 2019 waren es noch knapp 2.500 – etwa 16 Prozent mehr
  • Etwa 1.300 der 2020 registrierten Fälle werden dem rechten Spektrum zugeordnet
  • Mehr als 400 Fälle ordnet das Innenministerium dem linken Spektrum zu

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Den Verdächtigen wird „in unterschiedlicher Tatbeteiligung“ eine Vielzahl von Fällen des Drogenhandels vorgeworfen, wie ein Sprecher der Behörde auf Anfrage des Rechercheformats STRG_F (NDR/funk) mitteilte. Sieben der insgesamt neun Beschuldigten legt die Anklagebehörde außerdem die Bildung einer kriminellen Vereinigung zur Last.

Die Ermittler gehen davon aus, dass die mutmaßlichen Täter und Täterinnen die rechtsextremen Strukturen genutzt haben, um Taten aus dem Bereich der organisierten Kriminalität zu begehen.

Sechs der Beschuldigten aus Thüringen in U-Haft

Im Februar vergangenen Jahres waren Polizei und Staatsanwaltschaft mit einer groß angelegten Razzia gegen die Neonazis vorgegangen und hatten mehrere Haftbefehle vollstreckt. Sechs der Beschuldigten befinden sich in Untersuchungshaft. Ein siebter verbüßt derzeit eine Gefängnisstrafe wegen einer anderen Tat, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage von STRG_F.

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Neben den Hauptvorwürfen klagte die Staatsanwaltschaft bei einzelnen Beschuldigten auch andere Delikte an. Dabei geht es um Vorwürfe der schweren Zwangsprostitution, der Geldwäsche und des Verstoßes gegen das Waffengesetz.

Ermittlungen in Thüringen laufen

Zunächst hatte sich der Verdacht gegen 14 Beschuldigte gerichtet, überwiegend aus dem Raum Gotha. Die Staatsanwaltschaft Gera ist thüringenweit für die Verfolgung organisierter Kriminalität zuständig. Die jetzt erhobene Anklage richtet sich gegen sieben Beschuldigte aus Thüringen, einen Mann aus dem Raum Aachen und einen Verdächtigen aus Hessen.

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Bei dem Beschuldigten aus Hessen handelt es sich nach Informationen von STRG_F um einen rechtsextremen Szeneanwalt. Gegen die übrigen fünf Verdächtigen wird nun weiter ermittelt. Das Landgericht Erfurt muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden. Die Verteidiger der Beschuldigten waren für den NDR nicht zu erreichen. (dpa)