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Thüringen: Tausende Tiere qualvoll erstickt – ER kassiert jetzt eine Anzeige

Thüringen: Tausende Tiere qualvoll erstickt – ER kassiert jetzt eine Anzeige

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© picture alliance/dpa | Harald Tittel

Thüringen: So schön ist das Bundesland

Diese Nachrichten in Thüringen sind kaum zu ertragen.

In einer großen Schweinemastanlage in Thüringen sind rund 2.000 Tiere gestorben. Der Tierschutzbund übt heftige Kritik an dieser Art der Schweinehaltung.

Thüringen: Tausende Schweine erstickt

Für einen Mastbetrieb der Größe, wie ihn die Van Asten Group betreibt, reicht ein Bauer bei weitem nicht mehr aus. In dem Betrieb werden nach Angaben der Polizei über 50.000 Tiere gehalten. Um die Tiere versorgen zu können, werden Maschinen und technisches Gerät benötigt.

Doch wenn dieses plötzlich versagt, können viele Tierleben von jetzt auf gleich in große Gefahr geraten. Besonders dann, wenn die Temperaturen im Sommer immer weiter steigen und die Lüftungsanlage den Geist aufgibt.

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Das ist das Bundesland Thüringen:

  • der Freistaat Thüringen hat rund 2,1 Millionen Einwohner auf 16.000 Quadratkilometer Fläche
  • Landeshauptstadt und zugleich größte Stadt ist Erfurt
  • weist eine hohe Dichte an wichtigen Kulturstätten auf, darunter das „Klassische Weimar“ (Unesco-Weltkulturerbe), das Bauhaus in Weimar und die Wartburg bei Eisenach
  • Ministerpräsident ist Bodo Ramelow (Linke), regierende Parteien sind Linke, SPD, Grüne

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Wie das Unternehmen auf Anfrage der Deutschen Presseangentur (DPA) mitteilte, sei ersten Erkenntnissen zufolge in sechs von über 150 Abteilungen, in denen die Schweine gehalten wurden, das Lüftungssystem ausgefallen. Die verendeten Tiere seien umgehend von der Anlage entfernt und die überlebenden Mastschweine von Tierärzten untersucht worden. Das Unternehmen sei bemüht, die Ursache des Unglücks zu klären, damit sich ein solcher Vorfall nicht wiederholen könne.

Gegen IHN ermittelt jetzt die Polizei Thüringen

Gegen den Betreiber wird jetzt wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ermittelt. Die Amtstierärztin des Landkreises Nordhausen habe eine entsprechende Strafanzeige gestellt, teilten die Polizei und eine Sprecherin des Landratsamtes am Montag mit. Es werde in alle Richtungen ermittelt, etwa ob der Tod der Tiere auf technisches oder menschliches Versagen zurückzuführen sei.

Deutscher Tierschutzbund Thüringen: „Katastrophe sei mit Ankündigung gekommen“

Laut dem Deutschen Tierschutzbund sind bei dem Unglück sogar fast 2.500 Tiere verendet. Ein Alarmsystem der Lüftungsanlage habe offenbar versagt. „Seit Jahren hört man von Problemen bei der Lüftung, die nicht angegangen wurden“, sagte Kevin Schmidt, Vorsitzender des Landestierschutzverbands Thüringen. Die Katastrophe sei also mit Ankündigung gekommen.

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Mehr aus Thüringen:

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„Die extreme Technisierung mit Zwangsbelüftung birgt für die in Warmställen eingepferchten Schweine ein ständiges Risiko“, sagte der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder. Die Abkehr vom Warmstall hin zu tiergerechteren Haltungssystemen, die sich an den natürlichen Bedürfnissen der Tiere orientieren, müsse vorangetrieben werden.

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Verschiedene Klimazonen und eine freie Luftzufuhr könnten durch Kontakt zum Außenklima oder durch einen Auslauf geschaffen werden. So könne auch verhindert werden, dass bei einem technischen Defekt das komplette Stallsystem kollabiert. (dpa/kl/jko)