Veröffentlicht inThüringen

Hund in Thüringen: Tierheime vor dem Kollaps! „Die Menschen denken nicht nach“

Die Thüringer Tierheime schlagen Alarm: Immer mehr Hunde werden bei ihnen abgegeben. Warum die Vermittlung schlecht läuft, liest du hier!

© IMAGO / ITAR-TASS

Fünf Gefahrenquellen im Haushalt für Haustiere

Keine gekippten Fenster oder Schokolade im Haus: Wer sicher gehen will, dass die Haustiere sicher Zuhause leben, sollte diese Gefahrenquellen beachten.

Immer mehr Tierheime in Thüringen müssen die Notbremse ziehen: Ihre Hunde-Zwinger sind komplett voll.

Das kann schlimme Folgen für die Fellnasen haben – einigen droht deshalb sogar die Einschläferung. Eine Tierschützerin aus Thüringen erklärt, warum es so viele heimatlose Hunde gibt.

Hund in Thüringen: Tierheime laufen voll

Das Hundezentrum von Maria Weirauch im Weimarer Land setzt alles daran, schwererziehbaren Hunden eine zweite Chance zu geben – allerdings stehen mittlerweile mehr als 60 Tiere bei ihr auf der Warteliste. So wie in vielen anderen Tierheimen seien auch bei der ersten Vorsitzenden des Vereins „Schwierige Felle e.V.“ die Kapazitäten begrenzt. Immer mehr Fellnasen werden abgegeben, doch nur wenige können neu vermittelt werden.

„Kaum jemand möchten Hunde aus dem deutschen Tierschutz“, erklärt Maria im Gespräch mit dem „MDR Thüringen“. „Sogar für die netten Hunde findet sich schwierig ein Zuhause.“ Das hat zur Folge, dass häufige Notfälle mit Einschläferungs-Verfügung von der Tierschützerin nicht gerettet werden können.

Hund in Thüringen: Tierschützer fordern mehr Hilfe

Seit November haben sich nicht nur die Lebenshaltungs-, sondern auch Tierarztkosten erhöht. Der Deutsche Tierschutzbund fürchtet, dass bald noch mehr Hunde abgegeben werden könnten. Eine Sprecherin hat dem „MDR Thüringen“ erzählt, dass besonders viele junge Hunde in der Corona-Pandemie angeschafft wurden – und jetzt im Tierheim leben. „Oft haben die früheren Hundehalter die Erziehung vernachlässigt“, sagt sie.

Auch Maria ist der Trend schon aufgefallen. „Das ist ein gesellschaftliches Problem“, ergänzt sie. „Die Menschen sind weniger konfliktfähig.“ Und genau deswegen sei es auch so schwer, die Hunde weiterzuvermitteln. Das notwendige Training könnten viele Tierheime fachlich nicht aufbringen. Deshalb fordert der Deutsche Tierschutzbund kurzfristige und langfristige Maßnahmen vom Staat, wie zum Beispiel Gutscheine für Tierarzt- und Futterkosten.


Mehr News:


Aber auch der illegale Welpen-Handel aus dem Ausland müsste stärker kontrolliert werden. Dem stimmt auch Maria zu: Sie spricht sich klar für ein Verbot des Online-Handels aus. „Es ist zu einfach, Hunde zu kaufen“, sagt die Tierschützerin dem „MDR Thüringen“. „Die Menschen denken nicht nach und holen sich einfach ein Lebewesen aus zweifelhafter Herkunft.“