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Thüringen: Um diesen „Lost Place“ ranken sich unglaubliche Gerüchte! Das ist seine Geschichte

Ein „Lost Place“ in Thüringen ist der Gegenstand von unglaublichen Gerüchten. Ob etwas dran ist?

„Lost Place“ in Thüringen
© IMAGO / Norbert Neetz

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Mittlerweile liefert er eine Leinwand für mehr oder minder talentierte Graffiti-Künstler. Auf dem Jahrzehnte alten Beton haben sich über die Jahre viele mit Schmierereien verewigt, am Gemäuer ranken sich Jungpflanzen empor. Entfernen wird sie wohl niemand. Der „Lost Place“ in Thüringen wurde längst seinem Verfall überlassen.

Rein kommst du schon lange nicht mehr. Alles zugeschüttet. An seiner Faszination hat der „Lost Place“ in Thüringen aber nicht verloren. Immerhin ranken sich bis heute unglaubliche Gerüchte um ihn.

Krasse Gerüchte um „Lost Place“ in Thüringen

Der verlassene Ort ist dabei durchaus etwas für Einsteiger. Von Erfurt aus bist du mit der Bahn in gut 20 Minuten am Bahnhof Seebergen, ab dort ist es eine etwa zwei Kilometer lange Wanderung auf überwiegend gut begehbaren Wegen. Klar, ein bisschen trittsicher solltest du sein. Auf einschlägigen Wander-Apps gibt es aber gut dokumentierte Touren.

Dort angekommen lässt sich leicht erahnen, welche Funktion der „Lost Place“ früher einmal erfüllte. Meterdicke Beton-Wände lassen sofort auf eine Art Bunker schließen. Was dort wohl gelagert wurde? Darüber gibt es seit seiner Errichtung Gerüchte – und wie sich herausstellt, auch fette Märchen.

Bunker wird zu „Lost Place“

Gebaut wurde der Bunker zu Beginn der 1970er Jahre als Teil einer Raketen-Einheit der NVA, wie die „Thüringer Allgemeine“ berichtet. An sich sollte alles unter Verschluss gehalten werden. Das ging natürlich schlecht – bei einem Bauprojekt dieser Größe. Kein Wunder also, dass sich die Menschen ihren Teil dazu dichteten.

„Lost Place“ in Thüringen
Um diesen „Lost Place“ in Thüringen ranken sich krasse Gerüchte. Foto: IMAGO / Norbert Neetz

So hielt sich jahrelang das Gerücht, dass im Bunker Atomwaffen stationiert werden sollten. Da war aber nichts dran. Experten wissen, dass die NVA nie Atomraketen besessen hat. Alle 30 Atomwaffen-Arsenale in der ehemaligen DDR waren im Besitz der Sowjet-Armee.

Unter dem Seeberg bunkerten aber tatsächlich Raketen, wenn auch keine atomaren Sprengkörper. Vielmehr handelte es sich um Flugabwehrraketen der Fla-Raketenabteilung 5123.


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Mittlerweile ist von den vielen militärischen Anlagen auf dem Seeberg nicht mehr viel zu sehen. Die Natur holt sich ihren Raum eben zurück. Der Raketenbunker in Thüringen trotzt aber bis heute dem Zahn der Zeit – und ist für „Lost Place“-Fans auf jeden Fall einen Besuch wert.